Jack Slaughter (3)
Das Tor zur Hölle
Inhalt: Ein verbotenes Buch offenbart Professor Doom den geheimen Standort vom Tor zur Hölle. Dort soll das Instrument für Dooms magische Macht liegen. Aber ein unüberwindbares Siegel versperrt den Durchgang. Nur die Tochter des Lichts ist in der Lage das Tor zu öffnen. Dämonenjäger Jack Slaughter passiert leider ein fataler Fehler, der Parapsychologin Dr. Kim Novak fast das süße und unschuldige Leben kostet... Story: Jack Slaughter geht mit „Das Tor zur Hölle“ in die dritte Runde und alle, die ihren Spaß an den ersten beiden Folgen hatten, werden wohl auch hier wieder auf ihre Kosten kommen. Allerdings muss man schon klar sagen, dass rein inhaltlich wirklich sehr wenig geboten wird und da zieht für meine Begriffe auch nicht der Aspekt, dass die Serie ja das Horror-Genre auf die Schippe nehmen will. Wenn man es nämlich genau nimmt, dann bietet jeder Groschenheft-Roman mehr Inhalt. Was bisher in 3 Folgen und mehr als 180 Minuten Spielzeit dem Hörer präsentiert wurde, hätte man ohne größere Probleme in ein einziges Hörspiel packen können. Das wäre ja vom Prinzip noch zu verschmerzen, wenn die Serie eben richtig witzig wäre, aber Humor ist eben ein schwieriges Feld: Was die einen köstlich amüsiert lockt anderen nicht mal ein müdes Lächeln auf die Lippen. Ich persönlich zähle mit dann eher zu den letzteren, denn geschmunzelt oder gar gelacht habe ich bei diesem Hörspiel herzlich selten. Vieles wirkt auf mich einfach zu bemüht um dann wirklich noch witzig zu sein und generell verbringt man für meinen Geschmack zu viel Zeit mit dem ganzen „Drumherum“. Es mag Leute geben, die diesen Umstand als Charakterisierung bezeichnen, aber was nützen mir toll überzeichnete Charaktere, wenn dabei die Handlung nicht so recht in Fahrt kommen will? Wie bereits geschrieben: Wer an den ersten beiden Episoden seinen Gefallen fand, der wird auch hier seinen Spaß haben, aber wer (wie ich) nicht so recht weiß, was ihm die Serie sagen soll, der kann getrost die Finger von „Das Tor zur Hölle“ lassen. Sprecher: Die Liste der Sprecher liest sich ohne Frage sehr imposant, doch leider ist für meine Begriffe nicht alles Gold was glänzt. Da wäre erst einmal Klaus Dieter Klebsch, der die Vorgaben des Skriptes sicherlich grandios interpretiert und völlig überzogen als Professor Doom agiert. Leider verfehlt dieses Overacting gelegentlich seine Wirkung, denn statt amüsant zu sein, kann es dem Hörer an der einen oder anderen Stelle doch auf die Nerven gehen. Ebenfalls etwas seltsam wirkt auf mich David Nathan, der einige male so klingt, als wäre nicht so recht bei der Sache gewesen. Ein Kompliment hingegen geht an Simon Jäger, der den Titelhelden richtig schön verpeilt und dümmlich spricht. Es ist insgesamt gesehen schon ein sehr zweischneidiges Schwert wie man die Sprecher bewerten soll. Zwar geht hier niemand derart überzogen zu Werke, wie es bei „Jac Longdong“ der Fall war, aber dennoch erweisen sich diverse Leistungen als etwas fragwürdig. Musik und Effekte: Wenigstens in diesem Punkt ist auf das Team von LPL-Records Verlass: Haus- und Hof-Musiker Andy Matern hat tolle Musik komponiert, die minutiös getimt unter den Erzählertexten liegt. Düster oder bedrohlich geht es natürlich wenig bis gar nicht zur Sache, denn die Serie soll ja eine „Horror-Sitcom“ sein und dementsprechend dominieren Klänge das Bild, die ein Gute-Laune-Flair versprühen und somit die Atmosphäre des Städtchen Jacksonville toll rüberbringen. Bei den Effekten hat man sich hörbare Mühe gegeben, denn alle Szenen werden von imposanten Soundkulissen untermalt. Leider hatte ich hier und da den Eindruck, dass diese Hintergrundkulissen gerne ein Stück zu laut waren. Dennoch kann man mit Fug und Recht behaupten, dass es sich bei diesem Bereich um den besten der gesamten Produktion handelt. Fazit: Auch mit der dritten Folge bleibt die Serie „Jack Slaughter“ eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Die „Horror-Hörspiel-Sitcom“ mag ohne Frage sehr innovativ sein, denn ich kenne keine Serie, mit der man „Jack Slaughter“ vergleichen könnte. Leider muss man aber auch sagen, dass es inhaltlich bei der Serie erschreckend dünn zugeht. Eine Sitcom aus dem Fernsehen (also etwa Friends oder King Of Queens) kann jedenfalls in jeder Folge mit wesentlich mehr Inhalt aufwarten und dort dauert eine Folge in der Regel 20-25 Minuten. Viele Dinge wirken schlicht künstlich in die Länge gezogen und Humor nimmt bekanntlich jeder anders wahr. Mir war jedenfalls nur selten zum Lachen zumute und somit hat die Folge ihr Ziel doch irgendwie verfehlt. Fragwürdigkeiten findet man auch bei den Sprechern, die größtenteils sicherlich das liefern, was das Skript verlangt. Leider hat manches aber auch die Tendenz nervend zu sein. Lediglich bei der Musik und den Effekten zeigt man sich so richtig gut, doch das reicht (zumindest für mich) nicht aus, um von einem guten Hörspiel zu sprechen. Die Serie wird weiterhin polarisieren. Wer sie mochte wird auch hier jubeln, alle anderen werden wieder den Kopf schütteln. Somit bleibt insgesamt ein Hörspiel, dass man sich mal anhören kann, aber ein Pflichtkauf ist es in meinen Augen nicht. lord gösel |