Point Whitmark (23)
Der Duft der Finsternis




Inhalt:
Während einer abendlichen Radiosendung im alten Leuchtturm bricht plötzlich der Kontakt mit einer Anruferin ab. Auch am nächsten Tag bleibt Christy verschollen. Auf ihrer Suche nach dem vermissten Mädchen betreten Jay, Tom und Derek den Nachtpark und stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Einzig das Haus der Apollonia scheint Antworten parat zu halten. Oder verklären die Worte der alten Frau nur den Blick auf die wahren, abscheulichen Hintergründe? Christys Fährte verliert sich in den lichtlosen Stunden zwischen Mitternacht und Morgengrauen. In der verschneiten Wildnis lauert das Unbegreifliche.

Story:
Der Fall ins Durchschnittliche, der mit der 19. Folge begann konnte ja bereits mit dem letzten Abenteuer „Die blutenden Schlüssel“ gestoppt werden. Mit der nun mehr 23. Folge der erfolgreichen Jugend-Krimi-Serie knüpft man dann doch wirklich an alte Glanzleistungen an und an einigen Stellen fühlt man sich sogar zurück erinnert an ganz alte Folgen, wie „Tief in den nördlichen Minen“. Schon der Einstieg in die Geschichte (wie üblich bekannt aus der vorangegangenen Folge) ist spannend und unheimlich und liefert einen logischen Einstieg für Tom, Jay und Derek in ihre „Ermittlungen“. Der weitere Verlauf zeichnet einen fast schulbuchmäßigen Spannungsbogen, der in einem unheimlichen Haus seinen Höhepunkt findet. Hier fühlt man sich von der ersten Minute an spannend unterhalten und fiebert mit den drei Jungs mit. Alle Szenen haben einen erkennbaren Bezug zum vorangegangenen Geschehen und die Handlung wirkt zu keiner Sekunde so zusammenhanglos und sprunghaft wie „Gefahr am schwarzen Wasser“. Was Anlass für Kritik bietet ist die abschließende Auflösung, denn es wirkt zumindest auf mich ein wenig weit hergeholt und vielleicht ein wenig sehr aufwändig. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich in diversen anderen Folgen von Point Whitmark, Die drei ??? oder TKKG schon VIEL konstruierte Lösungen gehört habe, so dass ich der Geschichte insgesamt immer noch sehr guten Unterhaltungswert attestieren kann.

Sprecher:
Bei den Sprechern trifft man auf die „üblichen Verdächtigen“, die diese Serie in letzter Zeit öfter zu bieten hatte: Engelbert von Nordhausen, Regina Lemnitz oder Uli Krohm seien an dieser Stelle mal genannt und diese Namen in Verbindung mit dem Core-Team der Serie (Hasper, Plate, Schmidt-Foss und Löw) ergeben ein überaus gelungenes Bild bei den Sprechern. Als Gast-Star hat man diesmal Mr. Reedoo von Culcha Candela an Bord geholt und dem Mann kann man Talent attestieren, denn er fällt zwischen all den bekannten Sprechern in keiner Weise unangenehm auf, sondern das Gegenteil ist der Fall: Er wirkt überaus souverän und mich würde es freuen ihn noch öfter hören zu dürfen. Alles in allem kann man somit bei den Sprechern wirklich von sehr guten Leistungen sprechen.

Musik und Effekte:
Diese Serie hatte schon von Anfang an ihr ganz eigenes musikalisches Gesicht und man hat sich stets bemüht weitere passende Klänge hinzuzufügen. Somit kann man mittlerweile auf an großen Pool von tollen Stücken zurückgreifen und liefert dem Hörer eine musikalische Untermalung, die kaum passender hätte sein können. Wie früher bei den Bohn-Stücken diverser EUROPA-Serien, so haben auch die hier verwendeten Titel hohen Wiedererkennungswert und man fühlt sich direkt „daheim“. Und zu den Effekten muss man eigentlich keine großen Worte mehr verlieren. Volker Sassenberg versteht sein Handwerk in diesem Bereich durch und durch und vor dem geistigen Auge des Hörers werden somit die verschiedenen örtlichkeiten dieses Abenteuers auf beeindruckende Weise zum Leben erweckt. Hut ab, hier wurde gewohnt exzellent gearbeitet.

Fazit:
Endlich ist man wieder dort, wo man zuletzt mit „Im Sog der Sirenen“ war, nämlich am oberen Ende der Skala. Die Talfahrt, die man der 19. Folge begann ist gestoppt und man kehrt zu alten Glanztaten zurück. Hier gibt es weder scheinbar willkürlich aneinander gereihte Szenen (wie in 21), noch völlig abstrus erscheinende Auflösungen (20), sondern einfach spannende und nachvollziehbare Unterhaltung für ein jugendliches Publikum und Junggebliebene. Die wirklich spannende Geschichte wird von sehr guten Sprechern vorgetragen und von einer beeindruckenden Geräuschkulisse und passenden Musikeinspielungen untermalt. So darf es gerne weitergehen, denn mit „Der Duft der Finsternis“ ist endlich wieder eine Produktion in der Serie erschienen, die sich das Prädikat TOP verdient hat. Bitte mehr davon!



lord gösel