Point Whitmark (19)
Der Weg zur Dunkelmühle




Inhalt:
Aus einem Radiobeitrag für das bevorstehende Halloween-Fest entwickelt sich ein nicht enden wollender Alptraum. Jay, Tom und Derek werden Zeugen, wie der alte Jeremiah Fowler unter dem geisterhaften Einfluss der VanDrulen-Feder seinen Verstand verliert. Steckt in den Schauergeschichten über den verstorbenen Besitzer der Feder etwa doch ein Körnchen Wahrheit? Als die Jungen genauer nachforschen, geraten sie in die Klauen der Hexe aus dem Totenland. Dort, im Schatten der Dunkelmühle, fordert das Vermächtnis des Federnen seinen schrecklichen Tribut …

Meinung von lord gösel:

Story:
Nach 2 Abenteuern in der Ferne „ermitteln“ die drei Jungs vom Radiosender der heißt wie die Stadt, wieder in ihrer Heimat und der näheren Umgebung. Der Hörer bekommt dabei genau das, was man seit den letzten Folgen erwartet. Eine Geschichte mit allerlei phantastischen und übersinnlich anmutenden Phänomenen, die sich am Ende dann doch ganz logisch erklären lassen. Leider hat man es für meinen Geschmack diesmal aber doch ein wenig mit dem phantastischen Element übertrieben. Hexe, verhexte Federn, Flüche und seltsame Getränke … das ist einfach ein wenig zu dick aufgetragen und bringt auch einige Problem bei der Auflösung mit sich. So manche Erklärungen wirken einfach ein wenig zu konstruiert, als dass jemand diese Vorkommnisse ernsthaft derartige geplant haben könnte. Das hohe Niveau der letzten drei Veröffentlichungen kann man also nicht ganz halten, sondern man erreicht wieder auf den Level, dass man zuletzt mit Folgen wie „Die Würfel des Hexenmeisters“ oder „Die Kammer des schweigenden Ritters“ erreicht hatte. Dennoch halte ich es für falsch hier direkt von durchschnittlicher oder gar schlechter Unterhaltung zu sprechen, denn es macht ohne Frage eine Menge Spaß dem Geschehen zu lauschen. Der nächsten Episode täten ein paar Ideen weniger und eine nicht ganz so konstruierte Geschichte gut. Dann reicht es auch wieder für ein „Klasse“ für die Geschichte. Bei „Der Weg zur Dunkelmühle“ reicht es nur für ein „in Ordnung“.

Sprecher:
Wenn Volker Sassenberg seine Finger mit im Spiel hat, findet man eigentlich nur herzlich selten schwache Sprecherleistungen in dem entsprechenden Hörspiel. Jürg Löw, Sven Plate, Sven Hasper und Gerrit Schmidt-Foss sind wie üblich in ihrem Element und eine klare Bereicherung für diese Serie. Allerdings kam es mir so vor, als hätte Hasper hier mit einer leichten Erkältung zu kämpfen gehabt, denn seine Stimme klingt etwas anders als sonst. Da das neueste Abenteuer wieder in der Heimat der Jungs spielt, gibt es auch ein Wiederhören mit Heinz Ostermann als Vater Callahan, was ich sehr erfreulich finde, da Ostermann einfach eine sehr angenehme Stimme besitzt. Mit Nicolas Böll und Uschi Hugo sind darüber hinaus zwei weitere bekannte Stimmen aus der Synchronszene zu hören. Alles in allem kann man hier mal wieder nur von wirklich gelungenen Leistungen aller Beteiligten sprechen, wenn gleich die Figuren Golliwog, Shibby und Selma Metheny mir doch ein wenig zu „schräg“ daherkommen.

Musik und Effekte:
Trotz aller schrägen Charakter und des einen oder anderen ziemlich konstruiert wirkenden Zusammenhang, gibt es doch auch diesmal wieder einen Punkt, der ohne Abstriche überzeugen kann. Die Rede ist natürlich von der Musik und den Effekten, denn wenn Volker Sassenberg produziert, dann wähnt man sich nicht selten im Soundtrack eines Kinofilmes. Auch bei der 19. Episode von Point Whitmark erwarten den Hörer wieder finstere Klänge, die diese unheimliche und fast schon surreal anmutende Geschichte eindrucksvoll mit Leben erfüllen. Selbiges gilt auch für die Effekte, die dem Hörer sehr ansprechend helfen sich die verschiedenen Situationen vorzustellen. Hier kann ich nur sagen: Hut ab, ganz große Leistung!

Fazit:
Nach drei Folgen, die allesamt die Höchstwertung einheimsten, muss man sich diesmal mit etwas weniger zufrieden geben. Der Grund hierfür ist primär die Geschichte. Diesmal ist mir alles doch eine Spur zu phantastisch was am Ende auch zu einigen sehr konstruiert anmutenden Erklärungen führt. Wenn es viele phantastische Elemente in der Geschichte gibt, so bleiben auch einige skurrile Charaktere nicht aus und die sorgen wiederum für die eine oder andere etwas überdrehte Sprecherleistung. Sicherlich sind die Leistungen den Rollen angemessen, doch für meinen Geschmack hat man es hier ein wenig übertrieben. Zum Glück gibt es auch wesentlich mehr normale Leistungen und auch die technische Umsetzung dieser Produktion zeigt sich blitzsauber, wie man es von Volker Sassenberg gewohnt ist. Trotz einiger Macken ist diese Folge für Fans von Jugendkrimiserien sicherlich ein Ohr wert, denn Point Whitmark bleibt in meinen Ohren einfach die beste Serie in diesem Genre. Nach „Die drei ???“ machen ja nun auch „Die DR3i“ so eine Art Kreativpause und „TKKG“ findet man eher am anderen Ende der Richterskala wieder. Insgesamt eine GUTE Produktion.

       Meinung von TimN:

Cover/Titel/Klappentext:
Wieder sehr nett gezeichnet und der Titel passt auch perfekt zum Bild. Nachdem ich das Hörspiel gehört habe, hätte ich mir etwas „phantastischeres“ gewünscht. Der Klappentext ist ein „Brüller“ und hat meine eh schon große Vorfreude stark gesteigert.

Sprecher:
Die Sprecherleistungen sind einfach wunderbar. Besonders hervorheben möchte ich Martin Schmitz als VanDrulen. Die übrigen Akteure verblassen aber keinesfalls neben ihm. So finden wir noch Horst Lampe als Shibby, der leider zu selten in Erscheinung tritt. Sein Auftreten hat so manchen „Schmunzler“ bei mir erzeugt. In weiteren Rollen finden wir z.B noch Heinz Ostermann als Vater Callahan oder Ulrich Voß als Mr. Fowler, die bekannt sein dürften.

Fazit:
Ich muss ehrlich zugeben, dass mich Point Whitmark zu Beginn nicht wirklich begeistern konnte. Nach und nach habe ich mich dann aber immer mehr mit dieser Serie angefreundet. Ein Grund dafür war sicher auch, dass sich scheinbar irreale und nicht vorstellbare Ereignisse am Ende alle als düstere Machenschaften entpuppten. Natürlich ist dies auch hier der Fall. Doch vor der Auflösung wird der Hörer in eine wirklich phantastische Welt versetzt. Das Wort „düster“ muss in dieser Folge wirklich groß geschrieben werden.

Das Hörspiel spielt kurz vor dem Halloweenfest. Die Freunde suchen eine spannende Geschichte für ihren Radiosender und begeben sich in das Geschäft von Jeremiah Fowler, der ihnen von der geisterhaften VanDrulen-Feder erzählt. Mit dieser Feder soll er damals einen Packt mit düsteren Mächten unterschrieben haben. Die Feder scheint Einfluss auf ihn auszuüben und Jeremiah möchte sie verbrennen. Der Auftakt zu einem phantastischen Fall ist geschaffen und führt die Freunde ins Totenland…

Mit eben Genanntem VanDrulen beschäftigt sich auch der Aufhänger der Folge, der den Hörer schon nach den ersten Klängen in seinen Bann zieht. Erneut eine klasse Einleitung. Die düstere und mystische Atmosphäre wird sehr schnell gesteigert. Ich habe mich bei der Feder, der Hexe und dem Totenland schon gefragt, wo ich denn gerade gelandet bin. Die Atmosphäre schlägt aber schnell auf den Hörer über und dieses Hörspiel ist keine Minute langweilig. Es klingt halt eher wie eine mystische Phantasiegeschichte. Natürlich gibt es am Ende eine „reale Auflösung“, wobei aber vielleicht doch ein klein wenig zuviel „zusammengeschustert“ wirkt – aber hört selbst… Die Folge ist wirklich gut und bietet Abwechslung aber gehört für mich nicht zu den stärksten der Reihe. Die Sprecherleistungen sind wieder einmal phantastisch und lassen fast keine weiteren Wünsche aufkommen. Sound- und Musikeffekte erreichen erneut einen Highlevel und tragen zur düsteren Atmosphäre dieses Hörspiels bei.