Point Whitmark (17)
Der steinerne Fluch




Inhalt:
Ein harmloses Schachturnier im ehrwürdigen Claymore College führt Jay, Tom und Derek auf die Spur furchtbarer Geschehnisse. Hilfeschreie dringen durch das gespenstische Heckenlabyrinth, und der starre Blick eines Toten verwandelt Schüler augenscheinlich zu Stein! Der Geist des Ertrunkenen plant seinen letzten Zug…

Story:
Nach einer erfreulich kurzen Pause geht es schon mit der 17. Folge von Point Whitmark weiter und wie schon Episode 16, so kann sich auch „Der steinerne Fluch“ absolut sehen bzw. hören lassen. Diesmal präsentiert sich das Abenteuer von Jay, Tom und Derek auch wieder etwas länger und die Geschichte wirkt keinesfalls in die Länge gezogen, sondern kommt erfrischend kompakt und überaus kurzweilig daher. Erneut wird all das geboten, worauf man sich bei dieser Serie freut: Unheimliche Ereignisse, zwielichtige Gestalten und spannende Ermittlungen der drei Helden. Nachdem die Serie mit den Folgen 13-15 nicht ganz das Niveau der Anfangszeit halten konnte, segelt man nun wieder auf genau dem richtigen Kurs und wenn nun endlich mal alles mit der Veröffentlichungspolitik klappt, dann könnte sich diese Serie doch noch zu einer ernsthaften Konkurrenz für „Die drei ???“ bzw. „Die Dr3i“ entwickeln. Ich jedenfalls habe mich von der Geschichte dieser Folge richtig gut unterhalten gefühlt. Allerdings sollte man der Episode mindestens zwei Durchläufe geben, damit alle vorkommenden Zusammenhänge auch wirklich klar werden. Ein Umstand, den man bei dieser Serie schon des Öfteren angetroffen hat und der durchaus erfreulich ist, denn somit macht das mehrfache Hören auch wirklichen Spaß.

Sprecher:
Mit Sven Plate (Jay Lawrence), Gerrit Schmidt-Foss (Derek Ashby) und Kim Hasper (Tom Cole) hat man “damals” eine sehr gute Wahl getroffen, denn die drei Sprecher gehen mit hörbarem Engagement zu Werke und schaffen es ihr Rollen mit Leben zu erfüllen. Auch Erzähler Jürg Löw drückt der Serie durch seinen ganz eigenen Erzählstil stets seinen Stempel auf und überzeugt jedes Mal. In einer kleinen Nebenrolle bekommen wir diesmal Ernst Meincke als Ebeneezer Drumgoole zu hören und auch Produzent Volker Sassenberg gibt sich mal wieder die Ehre als Sprecher (Ashton Drumgoole) mitzuwirken. Wie alle übrigen Mitwirkenden, so leistet auch er sich keinerlei Aussetzer. Überaus erfreulich fand ich den Auftritt von Timmo Niesner, der in die Rolle von Howie Gray schlüpft und somit beweist, dass er als Sprecher sehr wandlungsfähig ist, denn den Jugendlichen kauft man ihm ohne Probleme ab und zumindest ich musste mich erst durch das Inlay bestätigen lassen um zu glauben, dass es wirklich Niesner ist. Man kann also sagen, dass Produzent Sassenberg sich selbst treu geblieben ist und keine schwache oder durchschnittliche Sprecherleistung geduldet hat, denn alles was man hier zu hören bekommt erweist sich als gut bis sehr gut.

Musik und Effekte:
Atmosphäre war schon immer ein ganz großer Pluspunkt dieser Serie und daran hat sich zum Glück auch mit der 17. Episode rein gar nichts geändert. Ich möchte eher behaupten, dass sogar das Gegenteil der Fall ist, denn hier wird an einigen Stellen eine Atmosphäre gezaubert, die vor dem geistigen Augen so reale Bilder entstehen lässt, dass man fast meinen möchte einen Film zu gucken. Besondere Erwähnungen sollen an dieser Stelle die Szene in der Scheune und die Tauchszene finde. Grade letztere möchte ich als schlicht phantastisch bezeichnen: Düstere und unheilsschwangere Hintergrundmusik, Wasserblubbern und oben drüber Jürg Löws Stimme … da meint man wirklich man würde gemeinsam mit Tom auf Tauchstation gehen. SO muss ein zeitgemäß produziertes Hörspiel klingen … Daumen rauf!

Fazit:
Ich frage mich immer wieder, wie man die lange Zeit ohne diese Serie eigentlich überstehen konnte, denn „Der steinerne Fluch“ ist mal wieder eines dieser Hörspiele, die ganz einfach süchtig machen. Immer wieder möchte man den Play-Knopf drücken um nochmals zu erleben, wie Derek mitten in der Nacht durch die unheimliche Scheune stolpert oder um abermals gemeinsam mit Tom in den finsteren See des Claymore Colleges zu tauchen. In dieser Produktion stimmt für meine Begriffe nahezu alles: Die Geschichte ist packend und unheimlich und zieht den Hörer vom ersten Moment an in ihren Bann. Die Sprecher erledigen einen hervorragenden Job und die technische Seite setzt die Messlatte für zukünftige Hörspielproduktionen verdammt hoch. Von mir gibt es jedenfalls eine ganz klare Kaufempfehlung. Jeder, der diese Serie mag liegt mit der neuesten Folge auch mal wieder genau richtig, denn wie schon oft zuvor liegt hier eine waschechte TOP-Produktion vor.



lord gösel