Point Whitmark (16)
Die Zeit des Knochenfängers




Inhalt:
Steckt hinter den Prophezeiungen des verrückten Totengräbers Jack McAllister doch mehr? Und welche dunkle Macht lässt den verzweifelten Vater Callahan nachts über den Friedhof irren? Als Jay, Tom und Derek den Pfad der Hadeskutsche kreuzen, strecken sich die gierigen Klauen des Knochenfängers auch nach ihnen...

Story:
Und wieder ist eine mächtig lange Zeit ins Land gezogen, bis es mit Point Whitmark weiterging und wieder erscheint die Serie unter einen neuem Label … diesmal ist es Universal. Dieses ewige Hin und Her ist sicherlich sehr nervtötend für die Fans der Serie, aber wenn man dafür mit einer solchen Folge erschädigt wird, dann hat sich das Warten gelohnt. Wirklich schlecht waren die Geschichten der Serie noch nie und lediglich zwei mal rutschte man in eher durchschnittlichere Gefilde ab (Folge 2 und 9) aber bei den letzten drei Folgen war kein wirklicher Knaller mehr dabei, doch den legt man dafür nun vor. Vom ersten Moment an ist die Geschichte um den Knochenfänger spannend und vor allen Dingen auch unheimlich. Alles fängt noch relativ harmlos mit einem alten Mann an, der wirres Zeug redet, doch ehe sich Jay, Tom und Derek versehen stecken sie wieder mittendrin in einer dubiosen und undurchsichtigen Geschichte. Als Hörer kann man auch mal wieder schön mitraten, was da nun eigentlich abläuft und wer wie und wieso seine Finger im Spiel hat. Die Geschichte war absolut kurzweilig und ich habe mich in den 50 Minuten wirklich sehr gut unterhalten gefühlt.

Sprecher:
Auf der Seite der Sprecher gab es bei dieser Serie eigentlich immer herzlich wenig Anlass zu großartiger Kritik und auch beim 16. Abenteuer hat sich da nicht wirklich was verändert, im Gegenteil. Sven Plate, Gerrit Schmidt-Foss und Kim Hasper legen sich in ihren Rollen wieder einmal so richtig ins Zeug und können überzeugen und Erzähler Jürg Löw ist sowieso für mich einer der besten Erzähler im Hörspielbereich. Die erfahrenen Hörer der Serie dürfte das Wiederhören mit Heinz Ostermann als Vater Callahan ebenfalls sehr freuen und auch in den Nebenrollen leistet man sich keine Fehltritte, so dass ich hier insgesamt von wirklich sehr guten Leistungen aller beteiligten Sprecher reden kann.

Musik und Effekte:
Diese Folge ist ein wahrer Hinhörer, was die Atmosphäre angeht und man merkt überdeutlich, dass Burns-Produzent Volker Sassenberg hier seine Finger im Spiel hat. Grade bei der „Friedhofszene“ kommt eine verdammt dichte Atmosphäre auf: Windrauschen, Rabenkrächzen und ein quietschendes Tor … und schon wähnt man sich als Hörer wirklich mitten auf einem nächtlichen Friedhof. Das ist echtes Kino für die Ohren! Doch auch der „Rest“ der Folge erweist sich als überaus gelungen was die Untermalung mit Effekten angeht und auch bei der Musik lässt man sich nicht lumpen. Man kombiniert geschickt altbekannte Stücke der Serie mit neuen Melodien, die sehr schön anzuhören sind und zu den jeweiligen Stimmungen des Hörspiels sehr gut passend. Technisch ist diese Produktion wirklich blitzsauber und kann sich absolut hören lassen.

Fazit:
Endlich geht es mit „Point Whitmark“ weiter … und wie! „Die Zeit des Knochenfängers“ entschädigt für die lange Wartezeit und das erneute Hickhack um die Serie. Alles, was die Serie bei den Hörern so beliebt gemacht hat, bekommt man hier wieder geboten: Eine spannende und unheimliche Geschichte, die nicht selten an die alten ??? erinnert, wirklich gute Sprecher und eine ganz eigene Atmosphäre. So machen Hörspiele richtig Spaß und in meinem persönlichen Ranking vergebene ich für diese Folge nicht nur das Prädikat „TOP!“, sondern gehe auch soweit zu behaupten, dass das 16. Abenteuer von Jay, Tom und Derek gemeinsam mit „Das Haus der vergifteten Bilder“, „Das kalte Phantom“ und „Die Nacht der ewigen Fliegen“ zu den besten Folgen dieser Serie gehört. Wer die Serie mochte, der wird an dieser Folge seine helle Freude haben!



lord gösel