Die PSI-Akten (8)
Arachnia - Mutation des Grauens




Inhalt:
Im Labor eines renommierten Forschungsinstitutes, stehen Professor Berrington und Professor Dale vor einer wissenschaftlichen Sensation. Den zwei Wissenschaftlern ist es gelungen aus den DNA-Strängen einer Arachnia Tegenaria, auch besser bekannt als gemeine Hausspinne, ein genmanipuliertes Serum zu entwickeln um eine heimtückische Nervenkrankheit zu heilen! Allerdings fehlt noch die alles entscheidende Testreihe an menschlichen Probanten. Doch dieses Experiment gerät außer Kontrolle - Das Grauen beginnt!

Story:
Seit dem die PSI-Akten nicht mehr unter Banner Maritim erscheinen geht es richtig flott voran mit dieser Serie und schon wieder haben drei neue Folgen den Weg zum hungrigeren Hörer gefunden. Leider kann man rein von der Geschichte das Niveau der letzten Folge „Allein in der Nacht“ nicht halten. Die Geschichte, die an einigen Stellen etwas an „Im Bann der Monsterspinne“ erinnert, hat zwar ihre unheimlichen und auch spannenden Momente, verliert sich aber an anderen Stellen etwas in zu langen Dialogen. Trotz dieser kleinen Schwäche, konnte mich die Geschichte aber dennoch in ihren Bann ziehen und vermochte es mich zu unterhalten. Wie bei dieser Serie fast schon üblich, gibt es dann am Ende doch noch eine (in diesem Falle vielleicht nicht SO) überraschende Wendung. Wer auf der Suche nach kurzweiliger Gruselunterhaltung ist und auch die bisherigen Episoden dieser Serie mochte, der dürfte auch an „Arachnia – Mutation des Grauens“ seinen Gefallen finden.

Sprecher:
In der Frühzeit der Serie leistete man sich sprechertechnisch ja gerne mal einen kleinen Fehltritt, wenn Label-Chef David Russel selbst vor dem Mikro stand. In der achten Folge hat der Autor diesen Job nahezu nur bekannten Stimmen aus dem Synchronbereich überlassen und das tut diesem Hörspiel eindeutig gut, denn die agierenden Sprecher sind allesamt verdammt stark. Grade Jürgen Thormann klingt in seiner Rolle als Wissenschaftler Charles Berrington absolut passend und sehr überzeugend. In anderen Rollen sind hier außerdem noch Santiago Ziemser (Stimme von Sponge Bob), Ulrike Stürzbecher (u.a. deutsche Synchronstimme von Jennifer Aniston) und Charles Rettinghaus (u.a. deutsche Synchronstimme von Vin Diesel) zu hören. Lediglich Sven Hasper will mir in seiner Rolle nicht so ganz gefallen, da er in meinen Ohren irgendwie gelangweilt klingt. Allerdings ist seine Rolle auch ziemlich klein, so dass dieser Umstand den ansonsten überwiegend positiven Eindruck nur minimal schmälern kann. Insgesamt habe ich die Leistungen der Sprecher als gut bis sehr gut empfunden.

Musik und Effekte:
Technisch waren die Produktionen der R&B-Company schon immer auf einem recht hohen Level und konnten Vergleiche mit Hörspielreferenzen wie Gabriel Burns oder John Sinclair standhalten. An diesem Umstand hat sich auch in der achten Episode der PSI-Akten nur sehr wenig verändert. Grade die Musiken aus der Feder von Jase Brandon verdienen immer wieder ein extra Lob, da sie ihren ganz eigenen Charme haben und stets eine unheimliche Atmosphäre entstehen lassen. Ebenso positives wie von der Musik gibt es bei den Geräuschen dieser Produktion zu berichten. Das Geschehen wird stets von passenden Hintergrundsounds untermalt und somit hat der Hörer kein Problem, sich die jeweiligen Situationen vorzustellen. Was indes auf sehr geteilte Meinungen stoßen dürfte, ist die verzerrte Stimme, die hier des Öfteren zum Einsatz kommt. In diesen Momenten muss man schon ganz genau zuhören, um zu verstehen, was gesagt wird. Allerdings sollte dies nach meiner Ansicht auch so sein, so dass ich kein wirkliches Problem mit diesem Umstand habe. Man muss die Folge allerdings schon selbst gehört haben, um zu verstehen, was ich hier meine, denn ich will ja nicht zu viel spoilern. ;) Technisch zeigt sich dieses Hörspiel also nicht ganz einwandfrei, aber dennoch über weite Strecken absolut gelungen.

Cover und Layout:
Zwei Aspekte gibt es, die ich zum Cover bei dieser Folge ansprechen möchte. Zum einen ist es so, dass das Cover „falsch“ ist. Die dargestellte Szene findet im Hörspiel in einer Wohnung statt und was auf dem Cover zu sehen ist, gleicht eher dem Hinterhof einer Strasse und würde damit zu der Szene mit dem Obdachlosen passen. Allerdings ist das dargestellte Opfer ja eine Frau und somit nicht der Obdachlose. Das Stichwort Frau bringt mich auch direkt zum zweiten Aspekt den ich ansprechen wollte. Ich frage mich nämlich, wieso die Vollbusigkeit der dargestellten Frau so hervorgehoben werden muss. Irgendwie harmonisiert das in meinen Augen nicht so ganz mit dem Aufdruck „Ab 12 Jahren“. Ansonsten gibt es für meine Begriffe nichts zu bemängeln. Entweder man mag den Comic-Stil der Covers, oder nicht. Ich persönliche finde ihn in Ordnung.

Fazit:
Es ist wirklich schön, dass es mit den PSI-Akten nun so schnell weiter geht. Zwar kann die achte Folge nicht ganz das Niveau der Episoden 2, 4 und 7 halten, aber dennoch bekommt der Hörer hier kurzweilige Gruselunterhaltung geboten, die man sich bequem für den kleinen Hunger zwischendurch gönnen kann. Die Geschichte mag hier und da ein paar zu lang geratene Szenen haben, aber insgesamt ist das Tempo immer noch hoch. Die Sprecher sind wirklich gut und steigern den Spaß am Hören und auch auf der Seite der Technik gibt es keinen großen Anlass für Beanstandungen. Erinnerungen an die gute alte Neon-Grusel-Serie kommen auf, auch wenn die PSI-Akten stellenweise schon deutlich härter daherkommen. Wer also auf der Suche nach „netter“ und einfacher Gruselunterhaltung ist und den bisherigen Episoden dieser Serie etwas abgewinnen konnte, der kann auch bei „Arachnia“ getrost wieder zuschlagen, denn unterm Strich bekommt der Hörer eine gute Produktion vor die Ohren.



lord gösel