Die PSI-Akten (7)
Allein in der Nacht




Inhalt:
In Juliens Augen zeichnete sich Angst – pure Angst! Seit dem Einzug ins neue Heim, plagten ihn furchtbare Alpträume. Träume, die so wirklich schienen. Träume, die ihn am Einschlafen hinderten.Madame Anger-Traiseau, Julien Mutter, war verzweifelt. War es das Haus? Lag ein Fluch auf diesem Gebäude? Welche Rolle spielt der Keller? Und was hatte es mit dem rätselhaften Kind Jacques auf sich? Viele Fragen, die sich an jenem Abend aufklären sollten. Und in dieser Nacht waren Julien und seine Mutter allein – ganz allein!

Story:
Ja, genau so was erwarte ich, wenn ich mir eine Folge einer Gruselserie anhöre. Bei dieser Geschichte läuft einem dann doch an diversen Stellen eine angenehme Gänsehaut über den Rücken und das Hören im Dunkeln macht sogar doppelt so viel Spaß. Genau das ist der grosse Pluspunkt für „Allein in der Nacht“ und macht die 7. Folge der PSI-Akten für mich zum bisherigen Highlight der Serie. Hier fühlt man sich verdammt stark an die alte Gruselserie von H.G. Francis erinnert und es ist beim Hören beinahe so als wäre man wieder 10 oder 11. Unheimliche Erscheinungen im Keller und ein verschreckter kleiner Junge, dass ist der Stoff aus dem man nicht nur unheimliche Filme, sondern auch ein verdammt gelungenes Hörspiel zaubern kann. Das leicht offene Ende passt ebenfalls gut und lässt dem Hörer gewissen Platz für seine eigenen Interpretationen. Ich jedenfalls habe mich vom ersten bis zum letzten Moment prächtig unterhalten gefühlt und das Hörspiel bereits mehrere Male genossen.

Sprecher:
Ein Blick ins Inlay sorgt im ersten Moment für Verwirrung. In den letzten Folgen hatte man doch sehr verstärkt auf namenhafte Sprecher gesetzt. Diesmal können lediglich Reinhilt Schneider und Henry König als bekannte Sprecher durchgehen. Allerdings wäre es nun falsch zu denken, dass die Leistungen der Sprecher schlecht wären, denn das genaue Gegenteil ist hier der Fall. Schon die Sprecher für die erwachsenen Charaktere (Peter Bertram, Wolfgang Strauss und Barbara Sewien) können überzeugen, aber die wirklich beeindruckenden Leistungen bekommt man von den Kindersprechern Marco Ventrella und Nicolas Rousies zu hören. Da steckt einiges an Potential hinter und die beiden sollte man durchaus im Ohr behalten. Wieder einmal liefert man den Beweis, dass man nicht immer ausschließlich Synchronprofis braucht, um dem Hörer sehr gute Sprecherleistungen zu präsentieren.

Musik und Effekte:
Die Untermalung der beiden letzten Folgen war sicherlich nicht schlecht, aber sie erreichte nicht die Qualität, die man aus der Serie „FAITH“ kennt. Für die siebte Folge scheint man sich noch wesentlich mehr Zeit genommen zu haben, denn die Musik, die hier zum Einsatz kommt ist wirklich gelungen und verpasst dem Hörspiel eine schöne unheimliche Atmosphäre. Grade die Szenen die im Keller spielen können atmosphärisch durchaus mit einer Produktion wie „Gabriel Burns“ mithalten. Die Musik ist also wirklich sehr gut und selbiges kann ich auch ohne Einschränkung von den Effekten behaupten, so dass die technische Seite sich insgesamt auch als absolut gelungen zeigt.

Fazit:
Na also, es geht doch! Wandelte man mit der vorangegangenen Folge eher auf Actionpfaden, so erfüllt man mit dieser Episode das Versprechen einer Gruselserie zu lauschen. Mit „Allein in der Nacht“ liefert man nicht nur die gelungenste Folge dieses Triples, sondern für meine Begriffe die beste Folge der Serie bisher ab. Für ein Gruselhörspiel stimmt hier nahezu alles: Eine spannende und wirklich unheimliche Geschichte, gute Sprecher und unheilsschwangere Musik, die an den richtigen Stellen eine verdammt dicke Atmosphäre entstehen lässt. Man kann nun nur hoffen, dass die angekündigten weiteren Folgen dieses Niveau halten können, denn dann sind die Fehltritte dieser Serie (wie „Flucht vor dem Werwolf“ oder „Malwine – Fluch einer Hexe“) schnell vergessen. So machen Gruselhörspiele jedenfalls richtig Spass und von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung und wohlverdiente 5 Sterne für eine echte TOP-Produktion.



lord gösel