Die PSI-Akten (5)
Villa der Verdammten




Inhalt:
Dunkel und groß war der Bau - alt und verfallen. Der fahle Mondschein leuchtete der Villa direkt auf die Front und färbte die Fassade rot... Blutrot...! Der modrige Holzzaun vor der Villa schien sich aus seiner Verankerung zu winden und überhaupt konnte man meinen, das Haus würde in wenigen Momenten in sich zusammenstürzen. Vier Menschen standen davor und wollten das alte Gemäuer betreten. Sie ahnten nicht, welches unheilige Grauen sie erwartete...!

Story:
Und wieder ist mehr als ein Jahr ins Land gegangen, bis es mit den PSI-Akten weiterging und in dieser Zeit hat sich einiges getan, denn die Serie erscheint nun unter dem eigenen Banner der R&B-Company und im Vertrieb von PÄNGG. Wieso Maritim nicht mehr dabei ist, wird man wohl nie so ganz erfahren und wirklich nachzuvollziehen ist das für meine Begriffe nicht, denn diese Folge hier wäre eine klare Bereicherung im oftmals durchschnittlichen Maritim-Backkatalog geworden. Wie schon die 4 Folgen zuvor bietet auch „Villa der Verdammten“ eine sehr gradlinige Geschichte ohne große Wendungen. Man wird der Alterempfehlung „Ab 12 Jahren“ also durchaus gerecht und bietet eine Geschichte, die stets spannend und an der einen oder anderen Stelle auch durchaus unheimlich ist. Vergleiche mit der alten Neon-Gruselserie kann man also durchaus ziehen, da es in beiden Serien immer relativ unblutig zugeht. Einziger Kritikpunkt den ich anbringen möchte ist die Spielzeit, die mit 50 Minuten doch etwas zu viel ist. An einigen Stellen hält man sich mit Dialogen auf, die man ruhig kürzen oder ganz hätte weglassen können. Ansonsten kann ich der Geschichte aber einen guten Unterhaltungswert attestieren.

Sprecher:
Bei der vierten Folge hatte man sich völlig auf bekannte Profi-Sprecher verlassen, die die unglücklichen Einsätze aus der Vergangenheit von David Russel vergessen machten. Bei der fünften Folge mischt Russel zwar nicht wieder mit, dafür aber ein anderer Sprecher, der nicht in den professionellen Bereich gehört. Allerdings ist Dennis Rohling auch durchaus kein Unbekannter, ist er doch der Chef des Labels „Hörplanet“ und hat somit bereits mächtig Erfahrung in Sachen Hörspielen. An einigen Stellen merkt man zwar schon, dass er nicht in einer Liga mit Leuten wie Marion von Stengel, Dietmar Wunder oder Eckhard Dux spielt, aber er schlägt sich hier mehr als beachtlich. Die beste Leistung dieser Produktion bietet für mich aber Udo Schenk in seiner Rolle als Sebastian Lorner. Man könnte seine Performance sicherlich auch als Overacting sehen, aber ich finde es der Rolle 100%ig angemessen. Alles in allem bekommt man hier wirklich gute Sprecherleistungen geboten.

Musik und Effekte:
Musikalisch zeigt man sich von einer guten Seite und untermalt das Geschehen an den unheimlichen Stellen mit passender Musik. Allerdings wäre in diesem Punkt sicherlich noch wesentlich mehr drin gewesen, denn die Untermalung dieser Serie kann mit der von „FAITH – The van Helsing Cronicles“ nicht ganz mithalten. Man ist versucht auch ähnliches über die Effekte zu sagen, doch diese Aussage würde nicht stimmen. Tatsache ist viel mehr, dass die Handlung dieser Geschichte einfach nicht so actionreich daherkommt wie bei der hauseigenen „Konkurrenz“, sondern es hier eher ruhig zugeht. Insgesamt betrachtet ist die technische Seite in Ordnung, wenn gleich man weiß, dass man es bei der R&B-Company noch besser kann.

Fazit:
Endlich geht es mit dieser Serie weiter und vor allem auch auf einem ordentlichen Niveau. Die Geschichte wird sicherlich keinen Preis für Originalität gewinnen, aber das ist ja auch gar nicht Ziel dieser Serie. Hier soll leichte Gruselunterhaltung für den jungen Hörer geboten werden und genau das geschieht bei dieser Folge. Die Geschichte ist kurzweilig, spannend und an einigen Stellen natürlich auch gruselig (jedenfalls für die jungen Hörer). Bei den Sprechern gibt es nur herzlich wenig auszusetzen und auch die technische Seite rückt diese Produktion in ein gutes Licht. Für meine Begriffe sind die „PSI-Akten“ viel mehr die „inoffzielle Fortsetzung der Neon-Gruselserie“ als die Gruselserie aus dem Hause DreamLand. Wer also auf der Suche nach kurzweiliger Gruselunterhaltung ist und die bisherigen Folgen der Serie mochte, der liegt auch mit der fünften Geschichte richtig.



lord gösel