Hui Buh -Neue Welt- (6)
Botschaft des Bösen




Inhalt:
Hui Buh, das einstmals gruseligste Grauen von Burgeck, steckt in einer tiefen Sinnkrise. Nachdem König Julius ihn als "Das tollpatschigste Grauen" bezeichnet, liest er schockiert im Geisterjournal, dass er auf Platz 1 der "Schlechtesten Spuker des Jahres" steht. Welche Schande! Hui Buh ist völlig am Boden zerstört, als er eine geheimnisvolle Einladung zu einer Spukfortbildung erhält. Dazu muss er in die Geisterwelt, was Hui Buh sonst tunlichst vermeidet. Jedoch, die Aussicht endlich gruselig spuken zu können, ist zu verlockend...

Story:
Die verschiedenen Autoren tun dieser Serie hörbar gut, denn jedes Abenteuer unterscheidet sich auf angenehme Weise von den anderen und somit dürfte man wohl nicht Gefahr laufen, dass die neuen Abenteuer HUI BUHs irgendwann nur noch nach Schema F ablaufen. Das sechste Abenteuer stammt aus der Feder von Nesrin Samdereli und hat mich auf der ganzen Linie überzeugt. Die üblichen Spannungen zwischen dem König und HUI BUH erreichen hier ihren vorläufigen Höhepunkt und bilden die Grundlage für diese spannende und stellenweise auch recht traurige Geschichte. Aber keine Sorge … es bleibt dennoch stets kindergerecht und dementsprechend auch amüsant. Auch die wichtige Botschaft darf nicht fehlen: Streit führt zu nichts und man sollte wissen, was man an anderen Menschen (oder auch Geistern ;)) hat. Wie schon zuvor wird diese Moral allerdings nicht mit dem Holzhammer eingebracht, sondern ergibt sich auf schöne Weise aus den stattfindenden Ereignissen, sodass man dem Geschehen ohne Probleme auch den Stempel „Pädagogisch Wertvoll“ aufdrücken dürfte. Was mir neben der spannenden Handlung noch sehr gut gefallen hat ist der Umstand, dass man auf alte Charaktere wieder zurückgreift und somit den Serie-Rahmen stärkt. Es macht jedenfalls mehr Spaß immer mal wieder auf alte Bekannte zu treffen, als stetig mit Neuem konfrontiert zu werden. Zählt man nun alles zusammen so kann ich nur sagen, dass mich „Botschaft des Bösen“ rein vom Inhalt hervorragend unterhalten hat.

Sprecher:
Zu den 6 Hauptsprechern bruacht man eigentlich kaum noch Worte zu verlieren, denn die erledigen ihren Job allesamt äußerst souverän. In Anlehnung an die alte Tradition legt sich HUI BUH wieder mit dem Erzähler an und wenn Stefan Krause (HUI BUH) und Andreas Fröhlich über den Sinn des Wortes Spiegelei referieren, so fühlt man sich direkt angenehm vertraut. Überhaupt hat Stefan Krause mal wieder ein Extralob verdient, denn seine Interpretation von HUI BUH ist einfach ganz großes Kino. Da wird geschrieen, geheult und alles ohne das man das Gefühl hat einem völligen Overacting zu lauschen. In den Nebenrollen darf man sich über Kaspar Eichel und Franziska Pigulla freuen, die ebenso wie alle übrigen Sprecher von der Regie zu Höchstleistungen angespornt wurden. Hier gebührt allen Beteiligten ein klares Kompliment und vor allem natürlich auch Christian Hagitte und Simon Bertling für ihre grandiose Regie.

Musik und Effekte:
Wenn auf einer Produktion STIL steht, so erwartet den Hörer in der Regel musikalisch das ganz große Kino für die Ohren. Auch hier macht man von dieser Regel keine Ausnahme und die extra komponierten Orchesterstücke machen die Serie immer wieder zu einem großen Ohrenschmaus. Auch diesmal wird die Atmosphäre wieder ganz groß geschrieben, vor allem dann, wenn HUI BUH in der Geisterwelt ist und durch den schaurigen Skelettwald wandelt. Die ausgeklügelte Kombination aus Musik und Effekten lässt hier eine schön schaurige Atmosphäre entstehen, so dass man als Hörer ohne Frage glaubt, man stünde wirklich in einem Wald voller Skelette! Doch nicht nur in dieser Situation zeigt man sich treffsicher in Bezug auf Musik und Effekte, sondern das gesamte Hörspiel wirkt nicht selten wie die Tonspur eines ganz teuren Hollywoodfilms. Hier wird in meinen Ohren ganz hohe Kunst geboten, die problemlos mit Sassenberg auf einer Stufe steht!

Fazit:
Man mag zunächst skeptisch gewesen sein, als man hörte, dass es eine neue Variante von HUI BUH geben soll, doch spätestens seit Folge 4 bin ich ein Riesen-Fan der Serie und auch das sechste Abenteuer aus der „Neuen Welt“ hat mich wieder hervorragend unterhalten. Es gibt für meine Begriffe im Bereich „Kinderhörspiel“ keine andere Serie, die derart dem Begriff „Kino für die Ohren“ gerecht wird. Trotz der hohen Spielzeit von mehr als 70 Minuten wird es zu keiner Sekunde langweilig, da jede Szene eine wichtige Bedeutung für den Rest des Hörspiels hat. Spannend, humorvoll und auch mit moralischer Botschaft „behaftet“ zieht man den Hörer in seinen Bann. Dank der grandios agierenden Sprecher macht das Hören direkt doppelt so viel Spaß. Das letzte Sahnehäubchen auf dieser wohlschmeckenden Melange ist dann die phantastische Kombination aus Musik und Effekten, die eine Atmosphäre entstehen lässt, die ihresgleichen sucht. Nach Folge 4 stellt das neuste Abenteuer meinen Favoriten der Serie dar. Von mir gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung, denn das hier ist ohne Frage eine richtige TOP-Produktion!



lord gösel