Der Falke (1)
Der versunkene Tempel




Inhalt:
Die beiden Archäologen Lukas Falkenberg und Werner Brandt nehmen gerade an einem Kongress in Mumbai teil, als sich die Ereignisse überschlagen. Ein Tsunami überschwemmt die gesamte Südküste Indiens und richtet verheerende Schäden an. Kurz darauf wird Brandt entführt und Falkenberg vor eine ungeheure Wahl gestellt. Doch das ist erst der Anfang…

Story:
Die „audiowerkstattköln“ schickt ihre neue Serie ins Rennen. Moment … „audiowerkstattköln“, ein neues Label? Nicht ganz, denn hinter diesem Namen verbergen sich die Betreiber von „Das 5te Gebot“. Neuer Name, neues Glück? Nun, das muss die Zukunft wohl zeigen, aber der Start der neuen Serie sieht leider nicht wirklich nach Glück aus. Dabei sieht es zumindest in einem Punkt gut aus, denn knapp mehr als 40 Minuten Spielzeit klingen zumindest nicht nach Langeweile. Dennoch habe ich mich in der Zeit nicht wirklich gut unterhalten gefühlt. Es passiert einfach herzlich wenig und der Ablauf der Geschehnisse wirkt irgendwie gehetzt, so dass keine rechte Spannung aufkommen will. Schade, denn die Idee hinter der Geschichte klingt schon interessant: Es geht um einen Stoff, der nicht von der Erde zu sein scheint. Was ebenfalls stört ist die Tatsache, dass die Geschichte nicht wirklich beendet wird, es aber keinen Hinweis darauf gibt, dass es sich um einen Mehrteiler handelt. Schade, hier wäre sicherlich mehr drin gewesen.

Sprecher:
Man bekommt schon einige bekannte Stimmen in dieser Produktion zu hören. So wird die Titelrolle von Ingo Albrecht gesprochen und in weiteren Rollen sind Marion von Stengel, Robert Missler oder auch Bert Stevens zu hören. Im Großen und Ganzen bekommt man hier also Arbeit von Profis serviert, aber dennoch will mir nicht alles so recht gefallen. Ingo Albrecht wirkt auch irgendwie zu steif und bringt kaum Emotionen in seine Rolle ein. Klar, er ist ein Archäologe und soll vermutlich stets sachlich und nüchtern sein, doch auf die lange Sicht wirkt das etwas monoton. Letzteres kann man auch von Erzähler Mario Hassert sagen. Noch mal deutlich: Schlecht ist hier gewiss keiner, doch für meinen Geschmack hätte die Regie hier ein bisschen mehr aus einigen der Sprecher rauskitzeln können.

Musik und Effekte:
Schon bei der Serie „Ein Fall für Leon Kramer“ waren die Effekte irgendwie ein wunder Punkt der Produktion und auch die erste Folge vom Falken krankt in diesem Punkt diverse Male. Das große Problem ist, dass die eingemischten Effekte schlicht … wie soll ich es sagen … auch eingemischt klingen. Soll heißen: Sprecher und Effekte zusammen ergeben irgendwie kein wirklich rundes Gesamtbild und es wirkt als würde beides aneinander vorbei und nicht zusammen laufen, leider. Hinzu kommt noch der Punkt, dass man mit den Effekten sowieso reichlich spärlich umgeht. Und dann ist das noch die Musik, die auch ein wenig stiefmütterlich behandelt wird. Man hat ein schönes Titelthema, das man zu Beginn auch in voller Länge ausspielt, doch ansonsten sieht es musikalisch ziemlich kärglich aus, leider. In diesem Punkt kann man jedenfalls keine nennenswerten Fortschritte verzeichnen, was schon schade ist, da diverse Label mit unbekannteren Sprecher in diesem Punkt oftmals bessere Leistungen vorweisen können.

Fazit:
Der Start für diese neue Serie verläuft nicht grade optimal. Eigentlich gibt es in jedem der relevanten Bewertungspunkte Anlass zur Kritik und das stellenweise sogar nicht zu knapp. Die Spielzeit ist mit 40 Minuten schon verdammt kurz und auch inhaltlich passiert nicht grade viel. Was passiert wirkt dann irgendwie viel zu gehetzt, als dass ernsthaft Spannung entstehen könnte. Ausgerechnet der Hauptsprecher vermag es dann auch nicht mich wirklich zu überzeugen, da er oftmals zu monoton auf mich wirkt. Trauriger Tiefpunkt ist leider die technische Seite, bei der man sowohl mit Musik und auch mit den Effekten geizt. Leider klingen die eingemischten Effekte dann auch noch oftmals nicht echt und wollen nicht recht ins Geschehen passen. Der Falke muss erst noch flügge werden, denn mit seinem Debüt ist er nicht wirklich abgehoben. Alles in allem ist „Der versunkene Tempel“ ein Hörspiel der Rubrik durchschnittlich. Kann man also durchaus mal hören, aber zwingend kennen muss man es für meine Begriffe nicht.



lord gösel