Planet Eden
Teil 1




Inhalt:
Nach über 4 Jahren im All kehrt das internationale Raumschiff „Kopernikus“ von seiner Marsmission zurück. Die Besatzung unter Kommandant Kaurismäki hat ihren Auftrag glänzend erfüllt und freut sich auf die bevorstehende Ankunft. Doch schon bald merken die Astronauten, dass irgendetwas Seltsames während ihres langen Tiefschlafes passiert sein muss. Sie bekommen weder zur Erdbasis Kontakt noch zu der mächtigen Orbiterstation „Lunaris“. Totenstille liegt über dem blauen Planeten und seinem künstlichen Trabanten. Man findet die Orbiterstation verlassen und eingefroren. Trudelnd im Absturzsog der Erdanziehung. Jeder Funkruf an die Erde verhallt weiterhin ohne Echo. Da entdeckt man eine Aufzeichnung. Eine Nachricht, die schon fast zwei Jahre alt ist...

Story:
Mit „Planet Eden“ legt Andreas Masuth nun eine Serie vor, die sich im Bereich Science-Fiction versucht. Allerdings bricht man hier nicht auf um sich mit gigantischen Weltraumschiffen gegenseitig aus dem Universum zu pusten, sondern man muss sich mit einer schrecklichen Situation auseinandersetzen und Licht ins Dunkel bringen. Keine Frage: Masuth zeichnet hier eine sehr düstere Vision der Zukunft, die in den mehr als 70 Hörspiel-Minuten eindringlich dargestellt wird. Spannende und unheimliche Momente gibt es in Hülle und Fülle, denn erst gegen Ende der Folge wird aufgelöst, wieso denn alles was die zurückkehrende Raum-Crew vorfindet so verlassen und leblos ist. Schön baut sich alles auf und es werden ständig neue Hinweise gegeben, so dass sich trotz der hohen Spielzeit keine Langeweile einschleicht. Ich jedenfalls habe mich von der ersten bis zur letzten Minute wirklich sehr gut unterhalten gefühlt und dass obwohl ich mich nicht unbedingt als Science-Fiction-Freak sehe. Vielleicht liegt aber auch genau darin der Reiz, denn prinzipiell trifft man hier erst einmal nur auf eine etwas weiter entwickelte Welt und nicht direkt auf Universen in denen „alles möglich ist“.

Sprecher:
Die Cast dieser Folge ist recht klein. Im Inlay finden sich gerade mal 6 Sprecher und dementsprechend müssen alle Beteiligten Höchstleistungen bringen, da man sich nicht hinter einem anderen verstecken kann. Allerdings braucht man nur die Namen zu lesen um zu wissen was einen erwartet, denn hier mischen ausnahmslos bekannte Stimmen aus der deutschen Schauspieler- und/oder Synchronszene mit. Trotzdem gibt es da einen Punkt, der etwas sauer aufstößt, denn bei den hier agierenden Sprechern handelt es sich um die „üblichen Verdächtigen“ einer Maritim-Produktion: Torsten Münchow, Philipp Brammer, Sandra Schittau, Norbert Gastell und Fritz von Hardenberg kann man in diversen anderen Produktionen des Labels hören und nicht selten dort auch in den Hauptrollen. Wenn man also ein „Vielhörer“ ist, so kann man schon mal etwas verwirrt sein. Allerdings ist dies nur ein kleiner Aspekt, der allerdings nicht das einzige negative Element seitens der Sprecher ist. So ist man sich hier wieder man nicht so recht einig, wie man bestimmt Namen ausspricht und es trifft unter anderem „Utagawa“. Heisst es nun „Uta-Gava“ oder doch „U-Tagava“? Dies ist schon schade, denn rein von der schauspielerischen Leistung gibt es hier nahezu nichts zu beanstanden, da alle Beteiligten tolle Arbeit liefern.

Musik und Effekte:
Man haut der Hörerschaft hier keine gigantischen Soundgewitter um die Ohren, aber das würde zu der Art der Geschichte auch gar nicht passen. Stattdessen geht alles eher ruhig zur Sache und nur in den entsprechenden Momenten zieht man bei den Effekten mal etwas mehr vom Leder. Dennoch trifft die Untermalung genau den Kern der Geschichte, denn wenn man sich durch eine verlassene Station arbeitet, so wird man dort (zumal es im Weltraum ist) wohl kaum vielen hören können. Wie aber bereits geschrieben: Ist es von Nöten, so lässt man es auch hier entsprechend krachen, so dass die Untermalung mit Geräuschen sehr ordentlich ausfällt. Selbiges gilt auch für das musikalische Gesicht der Serie: „Spacig“ anmutende Klänge dringen an die Ohren des Hörers, so dass man sich problemlos in den Weiten des Alls wähnt. Auch in den dramatischen Momenten wird für einen passenden Soundtrack gesorgt und somit kann ich auch in diesem Bereich sagen: Ordentliche und passende Arbeit!

Fazit:
Der Start der Reihe „Planet Eden“ gefällt mich persönlich um einiges besser, als der Auftakt von „Der wundersame Lord Atherton“, der ebenfalls aus Masuths Feder stammt. Von der Trägheit besagter anderer Produktion kann hier keine Rede sein, denn es geschieht eine ganze Menge und man fiebert mit, wann die Protagonisten wohl endlich „Erleuchtung“ finden werden. Seitens der Sprecher geht es nicht minder gut zu, denn hier hat man reichlich bekannte Sprecher vor dem Mikrophon gehabt und alle geben hörbar ihr Bestes. Leider schmälert die hier und da nicht immer ganz ausgereifte Regie den Genuss ein wenig, denn verschiedene Aussprachen von Namen sollten eigentlich vermeidbar sein. Zum Glück kann auf der Seite der technischen Umsetzung dafür überzeugen, so dass sich dieser „Teil 1“ der Serie als überaus viel versprechend herausstellt. Wer auf der Suche nach einer eher düsteren Geschichte im Science-Fiction-Kosmos ist, der kann hier ohne Frage mal ein Ohr riskieren und auch beinharte Fans der „wissenschaftlichen Fiktion“ können ihren Gefallen an der Folge finden. Alles in allem ein Hörspiel, dass mich richtig gut unterhalten hat und bei dem ich mich auf die Fortsetzung freue.



lord gösel