DRIZZT - Die Saga vom Dunkelelf (2)
Im Reich der Spinne




Inhalt:
Der junge Drizzt ist zu einem der begabtesten Schwertkämpfer herangewachsen, die die Drow jemals hervorgebracht haben. Auf gefahrvollen Patrouillen bewährt er sich als tapferer Krieger und mutiger Gefährte. Als ihn seine Aufgaben aber in die unbekannten Gebiete der Oberfläche führen, verändert sich sein Weltbild dramatisch. Gibt es einen Weg zurück in die unbarmherzige Welt der Drow?

Story:
Mit „Im Reich der Spinne“ endet der erste Band der Saga vom Dunkelelf. Moment mal, mag man nun vielleicht denken. Wie kann das denn sein? Wie es in Deutschland leider Gang und Gebe ist, wurde auch hier wieder mal ein Roman (Homeland) auf zwei Bände aufgeteilt und da die Hörspielumsetzung sich an der deutschen Version orientiert, wird hier aus der „The Dark Elf Trilogy“ eben ein Sechsteiler. Folge 2 beendet also wie bereits geschrieben den ersten Roman und somit den ersten Abschnitt der Saga: DRIZZT muss erkennen, dass er nicht wie die anderen Drow ist und muss für sich selbst eine Entscheidung treffen, die sein Leben für immer verändern wird. Die leicht verwirrende Erzählweise aus der ersten Folge ist Vergangenheit und somit kann man ohne Probleme den Ereignissen folgen und fiebert mit, wenn DRIZZT sich in Schlachten stürzt und bangt gemeinsam mit ihm um sein Leben. Die erste Folge legte den Grundstein und hier geht es erstmalig dann auch richtig zur Sache, so dass für den Hörer hier nahezu keine Wünsche offen bleiben. Man muss sich eben nur damit arrangieren können, dass Autor R. A. Salvatore kein Verfechter der farbenfrohen Fantasyliteratur ist, sondern dass hier alles eine Spur böser zugeht.

Sprecher:
Im Punkt Besetzung gibt es keine großen Veränderungen. Der einzige wirklich große Name dieser Produktion ist Tobias „Brad Pitt“ Meister. Er hat hier eine Doppelbelastung zu tragen, denn er spricht DRIZZT, der nicht nur als Charakter agiert, sondern auch den Posten des Erzählers innehat. Meister ist ganz einfach ein Profi und das merkt man ihm hier überdeutlich an, denn er gönnt sich zu keiner Sekunde Patzer oder Versprecher und lebt die Rolle regelrecht. Da macht das Hören direkt noch mehr Spaß. Die Sprecher der übrigen Rollen sind mir nach wie vor unbekannt, was aber nicht heißt, dass schlechte Arbeit geliefert werden würde, denn das Gegenteil ist hier der Fall und alle Sprecher geben sich hörbare Mühe bei den Interpretationen ihrer Rollen. Zwar fehlt hier somit die letzte Dosis „Starpower“, die man in den Lausch-Serien „Caine“ und „Die schwarze Sonne“ geboten bekommt, aber dennoch werden insgesamt betrachtet gute bis sehr gute Leistungen aufgefahren.

Musik und Effekte:
Schon Folge 1 konnte sich das Prädikat „Kino für die Ohren“ verdienen und die zweite Episode steht dem Debüt in nichts nach. Düstere und unheilschwangere Klänge lassen den Hörer eintauchen in die Welt des Unterreichs. Ja, atmosphärisch ist dieses Hörspiel wirklich unglaublich dicht. Doch nicht nur die düstere Schiene beherrscht man, wie man bei einer Szene in der Oberwelt schön unter Beweis stellt. Dort, wo das Leben glücklich und fröhlich ist, da weht nicht nur ein anderer Wind, sondern dort spielt man auch andere Musik und direkt fühlt man sich als Hörer mittendrin im Mittelalter. Auch bei den Effekten gibt man sich keine Blöße und setzt die Schlachten, in die DRIZZT verwickelt wird, lautstark um, so dass man als Hörer mal wieder das Gefühl hat mittendrin zu sein. Moderne Studiotechnik wird bei dieser Produktion hörbar ausgenutzt und somit kann die technische Umsetzung auf der ganzen Linie überzeugen.

Fazit:
Was die erste Folge noch nicht schaffte, das verbringt nun „Im Reich der Spinne“. Hier kann man richtig tief eintauchen in die phantastische Welt des R. A. Salvatore. Die Handlung wirkt hier wesentlich gradliniger und leichter nachvollziehbar. Spannung ist von der ersten Minute bis hin zum Ende garantiert und fiebert mit dem Held der Serie mit. Eine nicht unbedeutende Rolle spielt dabei ohne Frage auch Tobias Meister, der DRIZZT auf imposante Weise Leben einhaucht. Zwar halten die übrigen Sprecher nicht ganz sein Niveau, aber das lässt sich verschmerzen, denn als Ausgleich dafür bekommt man eine technische Seite allererster Güteklasse präsentiert. Folge 1 war „nur“ gut, doch die zweite Folge legt die Messlatte wieder an die Stelle, die man von anderen Produktion aus dem Hause Lausch gewohnt ist: Nach ganz oben. Ein starkes Stück Hörspiel, das man als Fan dieses Mediums unbedingt kennen und besitzen sollte, denn hier erwartet einen ein neues Meisterstück und eine waschechte TOP-Produktion.



lord gösel