Die Dr3i (5)
Das Haus der 1.000 Rätsel




Inhalt:
Als Jupiter, Peter und Bob den Auftrag erhalten, einem alternden Filmstar bei der Klärung eines mysteriösen Vorfalls zu helfen, ahnen sie noch nicht, welch absurde Ereignisse sie erwarten. In einem abgelegenen Luxushotel stoßen sie auf die Spur eines geheimnisvollen Unbekannten, der sie mit einer Reihe tückischer Rätsel an den Rand der Verzweiflung treibt. Nichts ist so, wie es zu sein scheint. Als sich die Drei im unheimlichen Kellergewölbe des Hotels schließlich am Ziel wähnen, erweist sich das Royal Mountain Residence endgültig als "Haus der 1.000 Rätsel"...

Story:
Titel und Inhaltsangabe lassen einem alten Fan der ??? ohne Frage das Wasser im Mund zusammenlaufen, doch seit der vierten Folge von „DIE DR3I“ (Zug um Zug) weiß ich, dass Inhaltsangaben mit Vorsicht zu genießen sind. Doch bei dieser Folge wird inhaltlich tatsächlich das präsentiert, was versprochen wird. Nach dem Genuss von „Das Haus der 1.000 Rätsel“ musste ich unweigerlich an Klassiker des Kalibers „Die gefährliche Erbschaft“ denken, denn auch hier begeben sich die drei Detektive auf eine vergleichbare Rätselodyssee. In dieser Folge wird wirklich quasi nur geknobelt und das macht genau wie vor x Jahren immer noch richtig Spaß. Natürlich geht das auf Kosten der Actioneinlagen, die man in dieser Folge gar nicht antrifft. Nun mag man befürchten, dass sich dann doch bestimmt wieder einige Längen eingeschlichen haben, denn die Spielzeit von 73 Minuten ist nun alles andere als klassikerlike. Doch in diesem Punkt kann ich Entwarnung geben, denn alle Dialoge habe erkennbare Relevanz für den Fortgang der Geschichte und dienen der Lösung der diversen Rätsel, die die Dr3i hier zu lösen haben. Inhaltlich für mich eine verdammte starke und dichte Geschichte, die einen ganz eigenen Charme besitzt und sich nur dem bisherigen Highlight „Die Pforte zum Jenseits“ geschlagen geben muss. Ich habe mich von der ersten bis zur letzten Minute sehr gut unterhalten gefühlt.

Sprecher:
Die Serie war ja schon in den ersten vier Folgen immer mal wieder für eine Überraschung gut und auch der neueste Output stellt da keine Ausnahme dar. Das die Stammbesetzung hervorragende Arbeit leistet dürfte selbstverständlich sein und dementsprechend ist es immer am interessantesten, wen man diesmal wieder für die Nebenrollen im Studio hatte und da trifft direkt auf alte bekannte Namen wie Eckhard Dux (Jack Doolan), Gernot Endemann (Harold), oder Lothar Grützner, die hier allesamt überzeugen können. Nein, bei den Sprechern gibt es für meine Begriffe wirklich gar nichts auszusetzen und es ist verdammt erfreulich zu hören, dass die alten Hasen sich heute immer noch ebenso reinhängen wie schon vor 20 Jahren. Lange Rede, kurzer Sinn: Sehr gute Sprecher!

Musik und Effekte:
Mein lieber Schwan … bei der musikalischen Untermalung hat man sich ja mal wieder so richtig Mühe gegeben und so manches Stück ausgegraben, dass viele Jahre ein Dasein im Archiv fristen musste. Klänge, die die schönes altes Detektiv-Flair vermitteln und unter anderem in Serie wie Edgar Wallace oder HUI BUH zum Einsatz kamen, wechseln sich mit neuen und ebenfalls äußerst atmosphärischen Stücken ab. Besonders gelang fand ich die Untermalung in einer Bar, mit schönen Klaviermelodien. Musikalisch ist das wirklich eine sehr gelungene Untermalung, die man bei anderen EUROPA-Serien leider öfter mal vergeblich sucht. Nun … und dann sind da natürlich noch die Effekte, doch was soll ich zu diesem Punkt noch großartig schreiben, ohne nicht irgendetwas aufzuwärmen, was ich schon in diversen anderen Rezensionen zu EUROPA-Hörspielen geschrieben habe? Also … auch technisch kann das neuste Abenteuer der ehemaligen ??? überzeugen.

Fazit:
So enttäuscht wie ich nach „Zug um Zug“ war, so begeistert bin ich nach dem Hören von „Das Haus der 1.000 Rätsel“. Der neuste Fall der drei Detektive erweist sich wahrer Rätselmarathon und steht somit Klassikern wie „Der seltsame Wecker“ oder „Die gefährliche Erbschaft“ in nichts nach. Hier wird gerätselt und geknobelt, dass sich die Balken biegen und da kann man auch gerne mal auf Action-Einlagen verzichten. Auch das Problem der Längen, das grade in „Das Seeungeheuer“ und „Zug um Zug“ sehr problematisch war, hat man hier in den Griff bekommen, denn trotz 73 Minuten Spielzeit geht es in einem ordentlichen Tempo voran, ohne dass sich Langeweile einschleicht. Bei den Sprechern gibt es vom Prinzip keinerlei Grund zur Klage, im Gegenteil: Hörspielfans freuen sich über das Wiederhören mit so manchem alten Bekannten. Musik und Effekte stellen dann noch das krönende Tüpfelchen auf dem i dar, denn beide Punkte können sich absolut hören lassen. Also … wenn ihr euch auch mal wieder nach einer richtigen Rätselfolge gesehnt habt, denn streicht euch den 09.02.07 rot im Kalender an, denn an diesem Datum wird „Das Haus der 1.000 Rätsel“ veröffentlicht. Zwar geht das fünfte Abenteuer knapp hinter „Die Pforte zum Jenseits“ ins Ziel, aber dennoch handelt es sich um eine wirkliche TOP-Produktion, die man immer wieder hören kann.



lord gösel