Die Dr3i (3)
Verschollen in der Zeit




Inhalt:
Zwei Wochen Urlaub auf einer Karibikinsel! Jupiter, Peter und Bob können ihr Glück kaum fassen. Doch was als vielversprechender Ferienstart beginnt, entwickelt sich urplötzlich zum unvorstellbaren Albtraum. Hoch über dem Atlantik gerät das Flugzeug der drei in ein rätselhaftes Unwetter und muss mitten im berüchtigten Bermuda-Dreieck auf einer fremdartigen Insel notlanden. Was dann geschieht, führt selbst Jupiter an die Grenzen seines Verstandes. Die unfassbaren Ereignisse lassen jedoch keinen Zweifel: Die Passagiere von Flug 715 sind verschollen in der Zeit...

Story:
Nach 2 Abenteuern in der Heimat, zieht es die Dr3i nun hinaus in die weite Welt. Doch es ist eben ein ungeschriebenes Gesetz einer jeden Serie, dass man niemals Urlaub machen kann, ohne dabei in mysteriöse Vorkommnisse hinein zu stolpern. Was unsere jungen Detektive hier erleben erweist sich als überaus spannend und nicht grade als konventionelle Urlaubsfolge. Auch wenn die Dr3i und die übrigen Fluggäste natürlich nicht wirklich „Verschollen in der Zeit“ (soviel Spoiler sollte erlaubt sein), aber es dauert relativ lange, bis sich die Ereignisse klären und die Lösung des ganzen Sachverhalts ist auch nicht ZU offensichtlich. Trotz der Spielzeit von knapp 69 Minuten (somit die kürzeste der drei neuen Folgen) zieht sich die Handlung hier keineswegs. Leider reicht das dritte Abenteuer nicht ganz an den direkten Vorgänger heran. Der Grund liegt für mich daran, dass sich die Auflösung des Falles dann doch eine Nummer zu groß darstellt. Außerdem kann man als aufmerksamer und mitdenkender Hörer schon früh zumindest einen Teil der Zusammenhänge entschlüsseln. Vielleicht habe ich aber auch einfach zu lange Erfahrung mit den Geschichten rund um die drei Detektive und weiß daher, worauf man zu achten hat. Insgesamt wurde ich trotz einiger Schönheitsfehler gut unterhalten und höre mir die Folge gerne wieder an.

Sprecher:
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir die Namen der meisten Sprecher die in dieser Folge zu hören sind relativ wenig sagen. Eine Schande ist es deshalb, weil die Personen allesamt wirklich gut oder sogar besser sind und ich mich ernsthaft frage, wieso mir die meisten Namen nichts sagen. Patrick Bach ist mir aber auf jeden Fall ein Begriff und bei dem Namen Wanja Mues klingelt was bei mir. Wie schon gesagt: Auch wenn ich mit den Namen nicht viel anfangen kann, so sind die Leistungen ganz ohne Frage allesamt gut bis sehr gut. Der größte Teil der Sprecherarbeit liegt natürlich wieder bei Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich und die sind seit über 25 Jahren ein bestens eingespieltes Team. Scheinbar mühelos meistern sie den Umstand diverser Namensänderungen und können wie (fast) immer auf ganzer Linie überzeugen, so dass ich bei den Sprechern insgesamt von wirklich guten Leistungen sprechen bzw. schreiben möchte.

Musik und Effekte:
Habe ich in einer der beiden Rezensionen eigentlich schon mal erwähnt, dass ich die neue Titelmelodie der Serie richtig gut und gelungen finde? Nein? Na, dann wurde das aber mal Zeit. In meinen Ohren passt diese neue Musik jedenfalls wesentlich besser zu den drei Detektiven als dieser unsägliche Computer-Roboter-Song. Und auch bei den Musiken, die man einspielt um das Hörspiel ein wenig aufzulockern, liegt man für meinen Geschmack genau richtig. Zwischen neuen Stücken bleibt auch immer wieder Zeit für eine oder andere Orchester-Stück, was jeden Altfan und Nostalgiker erfreuen dürfte. Zu den Effekten gibt es eigentlich herzlich wenig zu schreiben, denn in diesem Punkt gibt es fast gar nichts, was ich nicht schon mal in diversen anderen Rezensionen geschrieben hätte. Soll heißen: Gut gewählt, an den richtigen Stellen und vor allem in einer absolut passenden Lautstärke ins Geschehen eingemischt. Allen in allem erweist sich die technische Seite dieser Produktion als gelungen.

Fazit:
Man kann mit der dritten Episode zwar nicht ganz das Niveau der direkt vorangegangenen Folge halten, aber dennoch erweist sich „Verschollen in der Zeit“ als spannendes und äußerst kurzweiliges Hörspiel. Einziger echter Kritikpunkt sind in meinen Augen zwei Probleme bei der Geschichte. Zum einen kann man als aufmerksamer Hörer relativ leicht zumindest einige Zusammenhänge erahnen und zum anderen denke ich, dass das Ende doch etwas übertrieben und eine Nummer „zu groß“ ist. Dem gegenüber stehen wirklich gute Sprecherleistungen und eine gewohnt solide technische Umsetzung. Man kann insgesamt betrachtet sagen, dass der Relaunch der alten ??? gelungen ist, denn als schlecht hat sich keine der drei neuen Folgen entpuppt. „Verschollen in der Zeit“ steckt das Debüt „Das Seeungeheuer“ ebenso problemlos in die Tasche, wie nahezu alle Geschichten der letzten 20 Folgen. Kurz und knapp: Ein kurzweiliges und gelungenes Hörspiel, das einfach GUT ist.



lord gösel