Die drei ??? Kids (2)
Radio Rocky Beach




Inhalt:
„Hier ist Radio Rocky Beach, der coolste Sender zwischen Miami und Alaska!“ DJ Wolfman ist mit seinem Piratensender immer auf der richtigen Welle – da sind sich auch die drei Detektive einig. Doch währenddessen wird nicht nur Tante Mathildas Wagen aufgebrochen, auch anderswo in Rocky Beach gibt es regelmäßig zu DJ Wolfmans Sendezeit Einbrüche. Justus ist sicher: Da muss es einen Zusammenhang geben. Aber wo sollen die drei Fragezeichen mit ihren Ermittlungen anfangen? Ah, eine Idee: Sie wollen den Übeltätern dazwischenfunken...

Meinung von lord gösel:

Story:
Auch die zweite Folge rund um die frühen Abenteuer der drei ??? hat wieder ein entscheidendes Problem und das ist wieder die Laufzeit. Mehr als 60 Minuten können mit der hier vorliegenden Geschichte einfach nicht gefüllt werden und so greift man allerlei Szenen auf, die die eigentliche Handlung wenig bis gar nicht voranbringen. Ein Paradebeispiel für eine Füllerszene ist das gesamte Geschehen in der Polizeiwache und auch die Ereignisse im alten Gefängnis sind über weite Strecken für die eigentliche Handlung irrelevant. Doch auch die eigentliche Handlung hat so ihre Macken, denn der Aufhänger rund um die geheimnisvolle und einzigartige Beatles-Aufnahme wirkt auf mich doch ein wenig sehr dick aufgetragen. Was ich auch erstaunlich finde ist der Umstand, dass die ??? keinen Schimmer haben, wie Wolfman „seine Dinger“ dreht. Aber gut … es ist eben eine Serie für jüngere Hörer und da fällt das nicht so stark ins Gewicht. Die Längen und Füllszenen hingegen sind für meine Begriffe bei einem Kinderhörspiel noch schlimmer als bei einem Hörspiel für ältere Semester. Zwar nimmt man im letzten Drittel der Folge noch mal ordentlich Fahrt auf, doch das rettet die Geschichte leider nicht davor in die Kategorie arg durchschnittlich abzurutschen.

Sprecher:
Man hat sich ja nun daran gewöhnt, dass „Die drei ??? Kids“ keineswegs von Kids, sondern von gestandenen Männern gesprochen werden. Zwar erledigen alle drei Sprecher hier einen überaus gelungenen und engagierten Job, aber dennoch geht durch die Besetzung irgendwie die Magie einer Kinderserie verloren. Allerdings sind das nicht die einzigen Fehlbesetzungen mit denen wir hier zu kämpfen haben. Sky du Mont ist als DJ Wolfman zu hören und das geht in meinen Ohren in zweierlei Hinsicht nicht. Auf der einen Seite kaufe ich ihm den hippen und verrückten Radiomoderator nicht wirklich ab und auf der anderen Seite klingt du Mont einfach viel zu lieb um als waschechter Fiesling durchzugehen. Irgendwie ist das das „umgekehrte TKKG-Problem“. Dort klingen die Ganoven einfach zu böse, während sie hier also nun zu lieb rüberkommen. Ansonsten gibt es bei den Sprechern aber herzlich wenig Anlass zur Kritik, denn Namen wie Robert Missler, Michael Habeck oder Achim Schuelke sprechen weitestgehend für sich.

Musik und Effekte:
Die beiden Folgen wurden gemeinsam produziert und dementsprechend darf man hier noch keine Bahn brechenden Entwicklungen erwarten. Es besteht weiterhin das Problem, dass die Stücke eigentlich etwas wuchtiger klingen müssten. Was hier die Ohren erreicht klingt über weite Strecken aber eben leider nur nach Konserve. Trotz allem kann man den verwenden Musiken ihre atmosphärischen Qualitäten nur selten absprechen. Was mir nach wie vor Sorgen macht, sind einige der verwendeten Effekte, denn sie klingen oftmals wie eingemischt und somit nicht wirklich real. Besonders schlimm wird es am Ende, wenn die ??? CDs von einem fahrenden Truck werfen. Das Geräusch, das dort ertönt, würde eher zu einem Ninja-Wurfstern oder einem abgeschossenen Pfeil passen als zu fliegenden CDs. Insgesamt betrachtet ist die technische Seite zwar nicht wirklich schlecht, aber ich habe schon in diversen Semi-Professionellen Hörspielen wesentlich ansprechendere technische Umsetzungen vor die Ohren bekommen.

Fazit:
Für meinen Geschmack konnte man sich mit der zweiten Epsiode steigern, wenn aber auch nur gering. Die Handlung wirkt jedenfalls nicht so in die Länge gezogen, wie es bei „Panik im Paradies“ der Fall war, aber dennoch schleichen sich auch hier diverse Längen ein. Auch die Idee mit der einmaligen Beatles-Aufnahme erscheint mir ein wenig zu weit hergeholt. Leider zieht sich das Problem der Fehlbesetzungen weiter durch die Serie, denn diesmal sind es nicht nur die Sprecher der drei Hauptcharaktere, sondern auch „Star-Gast“ Sky du Mont, der recht unglücklich besetzt ist. Auch im Bereich der technischen Umsetzung hat man das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Musikalisch dürfte alles ruhig etwas wuchtiger klingen und grade bei den Effekten liegt man an einigen Stellen doch noch daneben. Zwar wirkt die gesamte Produktion überaus professionell, aber dennoch reicht es in meinen Augen noch nicht dazu, dieses Hörspiel als GUT zu bezeichnen. Insgesamt zwar ein wenig besser als die erste Episode, aber alles in allem immer noch eine Produktion, die sich im durchschnittlichen Bereich wieder findet.

       Meinung von TimN:

Cover/Titel/Klappentext:
Hier gibt es bis auf den Titel nichts auszusetzen. Ich persönlich hätte mir einen spannenderen Titel gewünscht. Aber diese Kategorie ist ja ohnehin eher nebensächlich zu sehen.

Sprecher:
Ja ja wieder das leidige Thema unserer drei Hauptakteure. Sie sind bestimmt gute Sprecher, die leider an der falschen Stelle platziert wurden. Aber ich gehe sehr stark davon aus, dass uns die drei Akteure über die Serie erhalten bleiben werden… Die „üblichen Verdächtigen“ sind auch hier wieder am Start und verrichten allesamt einen tollen Job, der das Prädikat „wertvoll“ verdient. Hier erhält die Reihe absolute Bestnoten. Eine besondere Erwähnung soll hier Sky du Mont als DJ Wolfman finden, der absolut spitze spricht. Ok, man mag drüber streiten, ob er die richtige Besetzung für den Übeltäter darstellt, weil er einfach zu „lieb“ rüber kommt. Aber im späteren Verlauf der Geschichte passt es einfach.

Story/Inhalt:
Radio Rocky Beach ist das Kultradio, was durch einen Piratensender ausgestrahlt wird. Wer hier nicht lauscht, kann am Montag in der Schule nicht mitreden. So tun dies auch unsere drei Freunde. Nach einer erneuten Sendung ist aber der Wagen von Tante Mathilda und Onkel Titus aufgebrochen und neben diversen Gegenständen fehlt auch eine Originalaufnahme der Beatles. Bei ihren Recherchen stoßen sie auf Zusammenhänge zwischen den Diebstählen und dem Piratensender…hat etwa der kultige Wolfman mit den Überfällen zu tun???

Ein großes Manko, welches die erste Folge bereits „auszeichnete“ kommt leider hier noch deutlicher zu tragen – die Spielzeit. Gab es in der ersten Folge zwar Längen aber vergleichsweise wenig Langeweile, so muss man hier leider sagen, dass der Faktor Langeweile eine recht große Rolle spielt. Eine Laufzeit von 66 Minuten gibt die Story einfach nicht her. Hier wird eindeutig zuviel um den berühmten heißen Brei herumgeredet ohne das Wesentliche der Geschichte weiter nach vorne zu tragen. Ältere Hörer werden an dieser Produktion wohl eher nicht ihre Freude haben, da die Lösung einem hier schon nach den ersten Minuten geliefert wird. Für junge Hörer bietet die Geschichte, wie die erste Folge auch, recht nette Unterhaltung und sie werden ihren spaß haben. Auch der Lernfaktor kommt nicht zu kurz und zeichnet diese Serie mit aus. Wer weiß schon in jungem Alter was ein Piratensender ist?

Fazit:
Diese Folge gefällt mir nicht ganz so gut wie der erste Teil. Eine solide Produktion ist es aber trotzdem. Hierzu tragen auch wieder Musik und Sound bei, die jederzeit einen guten Eindruck hinterlassen. Sprechertechnisch gibt es ebenfalls rein gar nichts zu bemängeln. Kritisieren muss ich eben wieder die lange Laufzeit. Trotzdem handelt es sich keinesfalls um ein schlechtes Hörspiel. Es ist momentan aber nur ein durchschnittliches, welches man durch ein paar Änderungen in eine gehobene Kategorie hätte pushen können. So bleibt es am Ende bei 2 von 5 Sternen.