Caine (4)
Dunkelheit




Inhalt:
Die Ereignisse in Cisco spitzen sich zu. Steven Caine wird von den Kyan’kor auf ihren Heimatplaneten gebracht, wo schreckliche Geschehnisse den mächtigen Setho und seinen Gefolgsmann Torrkan beunruhigen. Gleichzeitig wird Kilkenny, der bärbeißige Cop zum wiederholten Male vom FBI in seinen Ermittlungen gestoppt, bis er am eigenen Leib erfahren muss, wer hinter den geheimnisvollen Entführungen steckt...

Story:
Die Serie ist immer für eine Überraschung gut und zeigt mit jeder Folge andere Facetten. Hatte die zweite Episode noch Grundzüge eines Mafia-Thrillers, so wähnte man sich bei „Collin Drake und die Bruderschaft“ in einem unwahrscheinlich intensiven Drogenrausch. Folge 4 kann mit zwei Handlungssträngen aufwarten und einer der beiden verschlägt Caine in die finstere Welt Kyan’Kor, wo düstere und natürlich brutale Fantasy-Horror-Unterhaltung ansteht. Im anderen Handlungsstrang geht es um Kilkenny, und was er gegen Ende erlebt könnten aus Szenen aus einem KZ sein. Der Grundtenor ist also klar: Schnell, hektisch und nicht zuletzt ziemlich hart geht es hier zu und abermals haben wir hier ein Hörspiel, dass nicht in Kinderhände gehört. Die derbe Sprache spielt dabei ebenso eine Rolle, wie die mitunter sehr krasse Handlung. Doch der erwachsene Hörer bekommt hier wieder eine Mixtur geboten, die derzeit ihresgleichen sucht. Aufmerksames Zuhören ist allerdings strengste Pflicht, sonst verliert man schnell den Überblick. Zwar ist Caines viertes Abenteuer nicht so intensiv wie das vorangegangene, aber Fans der Serie kommen auch hier wieder voll auf ihre Kosten.

Sprecher:
Die Besetzung ist mal wieder so richtig stark. Getragen wird das Hörspiel abermals von Torsten Michaelis, der es hier alles andere als einfach hat. Caine muss erkennen, dass er mehr und mehr zum Werkzeug des grausamen Kartaan wird und er leidet hörbar unter diesen Umständen. An dieser Stelle kann ich nur abermals ein großes Kompliment an Michaelis aussprechen … dieser Mann IST Caine. Nicht minder beeindruckend ist die Darbietung Lutz Riedels als Kartaan. Das Zusammenspiel der beiden Sprecher gelingt hervorragend. Doch auch der Rest des Casts ist überaus schlagfertig und grade Claudia Urbschat Mingues kann überzeugen. Alles in allem also wieder eine runde Sache was die Sprecher angeht. Günter Merlau kitzelt aus seinen Sprechern das Maximum heraus. Kompliment!

Musik und Effekte:
Das Konzept der Serie bleibt bestehen: Passend zum mitunter sehr krassen Schnitt knallen ohne Vorwarnung fiese und böse Metalriffs in den Gehörgang. In Kombination mit den hervorragend eingemischten Effekten entwickelt sich diese Serie so zu einem unwahrscheinlich intensiven Gesamtkunstwerk. Auch wenn man mit Metal im Allgemeinen oder auch speziell mit der Band Mnemic nichts anfangen kann, so wird man wohl kaum bestreiten können, dass diese Form der Untermalung passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Hut ab, denn hier hat jemand eine klare Vision vor Augen wenn es um die Umsetzung des Stoffes geht und verfolgt diese auch beharrlich.

Fazit:
Für mich persönlich hat „Dunkelheit“ nicht ganz diese Intensität, die den direkten Vorgänger so innovativ machte, aber dennoch stellt die vierte Folge von „Caine“ wieder eine Produktion dar, die jeden Cent wert ist. Die Geschichte schreitet hier in flottem Tempo voran und überrascht immer wieder mit neuen unerwarteten Entwicklungen. Bei den Sprechern kann man nur staunen, mit welcher Hingabe Leute wie Torsten Michaelis und Lutz Riedel hier zu Werke gehen. Doch nicht nur die beiden geben ihr bestens, sondern der gesamte Cast kann vollends überzeugen. Und dann ist da noch diese ganz eigenwillige technische Seite, die den Gehörgang mit krasser Musik ordentlich durchfegt. Das alles zusammen ergibt erneut einen Cocktail, der einfach unglaublich lecker schmeckt und von dem man immer wieder trinken möchte. Nicht so intensiv wie die dritte Folge aber dennoch eine klare Kaufempfehlung für alle Fans der Serie und auch für alle, die einmal eine „etwas andere“ Hörspielserie genießen wollen. Doch Vorsicht: Für zart besaitete dürfte diese Serie einfach zu krass sein.



lord gösel