Caine (2)
Todesengel




Inhalt:
Die dunklen Mächte, die Auftragskiller Steven Caine vor dem sicheren Tod gerettet haben, fordern nun ihr Recht ein. Caine soll seinen Erzfeind Moretti töten, der für die feindlichen Aganoi arbeitet. Dabei wird Caine von dem chinesischen Paten Tang höchstpersönlich unterstützt und auch die Organisation um Collin Drake nimmt Kontakt auf. Kann Caine Kartaan, den in das Penumbra gebannten "Schlächter von Kyan'Kor" kontrollieren?

Story:
Zu Beginn des Jahres schickte Lausch mit „Das Amulett von Kyan’Kor“ die erste Folge ihrer ersten Hörspielserie „Caine“ ins Rennen und konnten sich damit direkt viele Fans machen. Heiß erwartet wurde dementsprechend das zweite Abenteuer von Auftragskiller Steven Caine. Nun ist es endlich da und Caines Worte im Intro „Das ist erst der Anfang“ sind mehr als ein leeres Versprechen, denn bei „Todesengel“ geht es so richtig zur Sache. Wurden in Folge 1 noch die Charaktere und deren Beziehungen erläutert, so ist man hier bereits mittendrin im Krieg. Caine muss seinen ersten Auftrag erledigen und gleichzeitig den Umgang mit dem Penumbra lernen. In dieser Geschichte werden abermals viele verschiedene Genres zusammengemixt: Hier ein bisschen Mafia-Krimi, dort eine Portion Action-Film und natürlich die bekannte Dosis von Fantasy und Horror. Langweilig wird es hier zu keiner Sekunde und die an Matrix erinnernden Actionszenen in Slow-Motion sind wirklich innovativ und machen richtig viel Spaß. Folge 1 hatte mir ja schon so richtig gut gefallen, aber Folge 2 übertrifft das starke Debüt um noch ein ganzes Stück. Allerbeste Unterhaltung ist hier garantiert und wer Folge 1 mochte, der kommt um das zweite Abenteuer eh nicht herum!

Sprecher:
Bei den Sprechern hatte man schon bei Folge 1 nichts anbrennen lassen und fast nur namenhafte Synchronsprecher im Studio gehabt. Allerdings schwächelte man das eine oder andere Mal durch einen leicht übersteuerten Ton. Diese Problematik hat man mittlerweile in den Griff bekommen, so dass der Hörer die Darbietungen der Sprecher einwandfrei genießen kann. Thorsten Michaelis Leistung als Caine ist wirklich beeindruckend, denn der Gute kann hier so richtig zeigen, was in ihm steckt. Ganz egal, ob er cool und lässig spricht oder schwach ist und kurz vor dem Zerbrechen steht … man kauft ihm die Rolle zu jeder Sekunde ab. Ebenfalls klasse zeigt sich Lutz Riedel als Kartaan, der trotz verzerrter Stimme immer noch genug Ausstrahlung hat um dem „Schlächter von Kyan’Kor“ Leben einzuhauchen. Auch in den übrigen Rollen hat man sehr gute Besetzungen vorgenommen und Namen wie Kaspar Eichel, Peter Groeger oder Claudia Urbschat Mingues sprechen eigentlich schon für sich. überaus positiv habe ich den Auftritt von Wolfgang Bahro als „Fernadel“ wahrgenommen. Der Gute hat wirklich einiges auf den Kasten und sollte mal öfter für solche Rollen gebucht werden und nicht immer als Kind, wie es bei Maritim Gang und Gebe ist. Die Sprecher lassen einfach keine Wünsche offen und sind allesamt sehr gut.

Musik und Effekte:
Auch hier hat man aus seinen Anfangsfehlern gelernt. Zu laut eingemischte Effekte, die das gesprochene Wort übertönen sucht man bei der zweiten Folge von „Caine“ vergebens. Dafür bekommt man hier aber auch ordentlich was vor die Ohren. Mafia-Überfälle, unheimliche Monster, Ausflüge in Schreckenswelten … dies alles will hier im Ohr real werden und das funktioniert ganz ausgezeichnet. Nicht minder phantastisch zeigt sich die musikalische Seite dieser Produktion. Man schwankt weiterhin zwischen rockigen Riffs und beat-lastigen Nummer und erschafft somit eine ganz eigene Welt für diese Serie. Hier bleiben also auch kaum Wünsche offen und „Caine“ steht technisch auf einer Ebene mit Serien wie „Gabriel Burns“ oder „Grusel Kabinett“.

Fazit:
War die erste Folge schon verdammt gut, so erweist sich die zweite Folge als absoluter Knaller. Hier bekommt man wirklich nahezu alles, was man von perfekter Ohrkino-Unterhaltung erwartet. Die Geschichte ist spannend und zieht einen vom ersten Moment an in ihren Bann. Der Charakter von Caine und auch die Idee einen Serienkiller zum Protagonisten einer Serie zu machen bleibt im Hörspielsektor einzigartig. Die Sprecher sind der reinste Balsam für die Ohren und überzeugen von vorne bis hinten. Oben drauf kommen noch die sehr guten Effekte und die atmosphärische und stets passende Musik und fertig ist ein Kracher von einem Hörspiel, den jeder Fan von Horror-Hörspielen in seinem Schrank haben sollte. Wer Folge 1 schon mochte der wird Folge 2 lieben, denn hier zeigt man das ganze Potential, das in dieser Serie steckt! Schade nur, dass man wieder ein halbes Jahr auf die nächste Folge warten muss. :(



lord gösel