Caine (1)
Das Amulett von Kyan'Kor




Inhalt:
Auftragskillers Steven Caine wird von mysteriösen Wesen vor seinem Hsicheren Tod gerettet wird. Als Söldner für das Volk von Kyan'Kor hat er seich nun einem blutigen Schicksal zu fügen. Wird Caine an dieser unmenschlichen Aufgabe zerbrechen?

Story:
Was erwartet den Hörer mit Caine? Gruselserie Nummero 1234456? Mitnichten! Schon das Lesen der Inhaltsangabe macht klar, dass bei dieser neuen Serie eine ganze Menge anders ist, als sonst. Allein die Tatsache, dass der „Held“ der Serie ein Profi-Killer ist, ist mehr als ungewöhnlich. Und auch ansonsten lässt sie das Grundgerüst der Serie nur schwer in das übliche Grusel-/Horror-Schema pressen, denn man mixt hier doch einiges an anderen Genres, wie Sci-Fi und Fantasy, mit hinein. Vom Prinzip her handelt es sich bei „Das Amulett von Kyan’Kor“ und eine klassische Einstiegsfolge. Die relevanten Charaktere werden dem Hörer vorgestellt, so dass man einen ersten Einblick hat in das, was einen noch zukünftig erwarten wird. Es gibt aber auch genug Geheimnisse die noch im Dunkeln bleiben, damit die Spannung auch für weitere Folgen aufrechterhalten bleiben kann. Eins sei vorweg gesagt: Diese Geschichte ist gewiss kein easy-listening, denn a – man muss sich wirklich konzentrieren um der teilweise verworrenen Handlung zu folgen und b – ist die Geschichte sicherlich kein leichter Tobak. Grade unter Berücksichtigung von Punkt b, halte ich die Alterempfehlung (ab 14) für etwas niedrig. Wie dem auch sei … ich kann eine ganze Menge verpacken und habe auch aufmerksam zugehört und wurde somit gut bis sehr gut unterhalten.

Sprecher:
Lausch präsentiert mit Caine seine Debüt-Produktion. Wer nun allerdings denkt, dass man hier Amateur-Sprecher vor dem Mikro hatte, der liegt daneben. Im Ton in Ton-Studio in Hamburg waren eine ganze Reihe bekannter Stimmen zugegen, um die Charaktere von Caine zum Leben zu erwecken. Die bekanntesten Stimmen dürften Thorsten Michaelis und Lutz Riedel sein. Michaelis ist die Stimme von Caine und er erledigt seinen Job absolut super, so dass der Profi-Killer ohne Probleme vor dem geistigen Auge des Hörers entsteht. Lutz Riedels Stimme wurde zwar durch einige Effekte verfremdet (weil er den bösen Kartaan spielt) aber dennoch zeigt er sich von seiner besten Seite. Des Weiteren sind noch Leute wie Klaus Sonnenschein, Kaspar Eichel, Peter Groeger und Wolfgang Bahro (mal nicht als Kind!) zu hören. Ja, die Sprecherleistungen sind allesamt wirklich sehr gut. Leider gibt es aber einen Schönheitsfehler und das ist die Qualität mancher Stimmaufnahmen. Grade bei einigen Passagen von Michaelis klingt der Ton kratzig und leicht übersteuert, was bei einem professionellen Studio wie „Ton in Ton“ eigentlich nicht passieren dürfte.

Musik und Effekte:
Dieser Punkt scheint derjenige zu sein, welchen man auch mit einem nicht besonders großen Budget gut meistern kann. Jedenfalls schaffen es auch die Amateur-Label immer gute Leistungen zu liefern und wenn man bedenkt, was man bei LAUSCH alleine schon in die Sprecher investiert haben muss, so ist man nicht verwundert, dass man auch hier punkten kann. Allerdings ist die technische Seite noch mit einigen kleinen Macken behaftet. Ein Problem ist, dass die Effekte, die allesamt sehr gut sind, oftmals zu laut ins Geschehen eingemischt wurden, so dass man Probleme hat die gesprochenen Worte zu verstehen. Grade zu Beginn, als Caine seinen Gang zur Hinrichtung beschreibt tritt dieses Phänomen auf. Bis zur angekündigten zweiten Folge sollte man dies in den Griff kriegen, denn ansonsten weiss man durchaus was man tut. Grade die Musik ist abwechslungsreich (mal rockig, mal eher beat-lastig) und stets zur Stimmung der jeweiligen Szene passend. Insgesamt betrachtet ist die technische Seite „nur“ gut, da man noch Platz nach oben hat.

Fazit:
Der Einstieg in diese neue Serie und gleichzeitig das Debüt von LAUSCH kann überzeugen. Die Geschichte ist nicht einfach die x-te Gruselserie, sondern bietet einiges an Innovationen und interessanten Ideen. Bei den Sprechern hat man direkt aus den Vollen geschöpft und dementsprechend geht in diesem Punkt auch nichts schief. Lediglich bei der Technik gibt es noch einige kleine Defizite auszumerzen: Zum einen sind da einige schlecht klingende Sprachaufnahmen und zum anderen haben wir hier und da zu laut eingemischte Effekte. Doch das sind alles nur Kinderkrankheiten, die man im Hause LAUSCH sicherlich schnell in den Griff bekommen wird. Ich für meinen Teil freue mich schon auf die zweite Folge der Serie, die leider erst im Juni erscheinen soll (was für meine Begriffe ein zu großer Abstand zwischen den Folgen ist.). Wer Grusel/Horror mag und einem leichten Schwenker in Richtung Fantasy nicht abgeneigt ist, der macht mit „Das Amulett von Kyan’Kor“ sicherlich nichts falsch. Alles in allem eine wirklich GUTE Produktion.



lord gösel