Mark Brandis (9)
Raumsonde Epsilon I
Inhalt: 2125: Mark Brandis' Schiff, die Hermes, ist mit der nun unbemannten Delta IX im Schlepptau unterwegs zurück zur Erde. Die ermüdende Bordroutine auf dem wochenlangen Flug wird jäh unterbrochen: die Delta IX ist plötzlich spurlos verschwunden. Brandis erreicht auf der Suche nach Scotts Schiff die Station Zhongli Quan und muss bald feststellen, dass nicht nur die Vereinigten Orientalischen Republiken undurchsichtige Pläne verfolgen... Story: Mark Brandis' Abenteuer gehen in die nächste Runde. Man behält das Konzept bei, dass man seit dem Wechsel zu Folgenreich begonnen hat: Eine Buchvorlage wird auf zwei Hörspielfolgen aufgeteilt. Somit darf sich die Hörerschaft auf insgesamt mehr als zwei Stunden Science-Fiction-Unterhaltung freuen. Leider trifft man aber hier auch auf gewisse Probleme, denn der Beginn des Zweiteiler kommt nur recht langsam in Fahrt. Dies soll nun bei Leibe nicht heißen, dass hier gar nichts passieren würde, oder das Geschen uninteressant wäre. Allerdings braucht alles seine gewisse Zeit, da das primäre Ziel des ersten Teils es ist, das Setting und die vorkommenden Figuren einzuführen. So erfährt man schon vor der wahrscheinlich außerirdischen Raumsonde, der Station der „Vereinigten Orientalischen Republiken“ und auch von der „Dritten Macht“ (Nein, nicht Perry Rhodan). Das ist soweit auch alles durchaus interessant und ansprechend, aber leider endet die Folge genau in dem Moment, wo es wirklich spannend wird. Eigentlich also ein grandioser Schachzug, denn wer diese Folge durch hat, der MUSS einfach auch zur 10. Folge greifen. Nicht falsch verstehen: Alles was hier passiert hat seine Relevanz für den zweiten und abschließenden Teil, aber es hätte mir eben doch besser gefallen, wenn auch in der Einführung schon ein wenig mehr „Action“ an der Tagesordnung gewesen wäre. Fans der Serie kommen rein inhaltlich gesehen jedenfalls auf ihre Kosten und wer auf der Suche nach Science-Fiction mit einer Portion Tiefgang ist, der ist hier sicherlich auch gut beraten. Sprecher: Um die Sprecher muss man sich eigentlich keine großen Gedanken machen, denn schon seit der ersten Folge der Serie, präsentierte man der Hörerschaft eine angesehene Schar bekannter Namen. Leider kommt dem Wörtchen „eigentlich“ bei dieser Folge doch eine Bedeutung zu, denn eine der beteiligten Sprecherinnen wirkte in meinen Ohren fast wie ein Fremdkörper zwischen den anderen Stimmen. Ich meine damit Tomasina Ulbricht, die die Rolle von Ludmilla Wolska übernimmt. Das klingt alles doch schon recht gelangweilt und gerne auch mal ziemlich abgelesen. Gerade, wenn sich die Sprecherin im Dialog mit Hochkarätern der Marke Michael Lott, Michael Pan, Michael Westphal (Wahnsinn, dreimal Michael) oder Gerhart Hinze befindet fällt das Unterschied sehr auf. Bei den übrigen Beteiligten braucht man prinzipiell nur die Namen zu lesen um zu wissen, was einen hier erwartet: Das stets hohe Niveau der Serie wird gehalten und man bekommt tolle Sprecher vor die Ohren, die von der Regie gut angeleitet wurden. Musik und Effekte: Die Serie spielt bekanntermaßen im Weltall und da ist die technische Seite natürlich besonders gefordert. Hier will so einiges im Ohr real werden, von dem man eigentlich gar nicht weiß, wie sich sowas wirklich anhört. Das Entscheidende ist hierbei, dass es bei dieser Serie trotzdem funktioniert. Ich war zwar noch nie im Weltall in einem Raumschiff unterwegs, aber genauso könnte es dort wirklich klingen. Hierbei ist es egal, ob man sich nun „nur“ an Bord eines Raumschiffes befindet, oder aber auch fremde Planeten erkundet. Man kann ohne Probleme gemeinsam mit Mark Brandis und seiner Crew ganz tief eintauchen in diese verschiedenen Szenarien und das verdient ein großes Lob. Nicht minder groß fällt das Lob für die Musik der Serie aus. Für beides zeigt sich Jochim-C. Redeker verantwortlich und seine Musiken lassen die unendlichen Weiten des Alls ohne Probleme vor dem geistigen Auge entstehen. Hut ab, hier wurde gewohnt sehr gute Arbeit geleistet. Fazit: „Raumsonde Epsilon I“ bietet den hungrigen Science-Fiction-Fans endlich Nachschub. In bekannter Manier wird eine Buchvorlage auf zwei Hörspiele verteilt, wobei man hierbei mit der Einschränkung leben muss, dass der Einstieg etwas gestreckt wird. Die Vorstellung des Settings und der beteiligten Charaktere ist zwar unumgänglich, aber dennoch hätte man der Hörerschaft ein wenig mehr „Action“ präsentieren dürfen. Leider gibt es auch auf Seiten der Sprecher wieder einen kleinen Dämpfer, denn Tomasina Ulbricht wirkt zwischen den imposanten Stimmen von Michael Lott oder Michael Pan regelrecht verloren. Dafür zeigt man sich aber bei der technsichen Umsetzung des Stoffes gewohnt souverän und kann vollends punkten. Insgesamt reicht es dann aber doch nicht, um sich die Höchstwertung zu verdienen, da die oben angefühtren Kritikpunkte doch ein wenig das Gesamtbild stören. Dennoch kann man die neunte Folge der Serie gut hören und sich unterhalten lassen. Für Fans der Serie ein klares Muss und auch Freunde der Science-Fiction-Unterhaltung können sich auf eine richtig gute Prodution freuen. ![]() ![]() ![]() ![]() lord gösel |