Lady Bedfort (7)
und der Mord in der Manege




Inhalt:
Max feiert seinen dreißigsten Geburtstag im Zirkus. Inspektor Miller ist begeistert, doch Lady Bedfort kann dem bunten Treiben in der Manege zunächst nicht viel abgewinnen. Das ändert sich, als sie in einem der Clowns einen entflohenen Bankräuber erkennt. Am nächsten Tag ist der Clown tot - und Lady Bedfort wieder ganz in ihrem Element. Gemeinsam mit Max und dem Inspektor nimmt sie den Zirkus genauer unter die Lupe und kommt noch einem ganz anderen Verbrechen auf die Spur.

Story:
Wo immer Lady Bedfort samt Gefolge auftaucht … ein Verbrechen lässt nicht lange auf sich warten und so mutiert der harmlose Zirkusbesuch zu Max’ 30. Geburtstag schnell zum Auftakt eines neuen Falles in dessen Mittelpunkt ein ermordeter Bankräuber steht. Ungewöhnlich lange tappt man als Hörer diesmal im Dunkeln und so macht Krimi-Unterhaltung direkt noch mehr Spaß. Gemeinsam mit der rüstigen Lady, Max und Inspektor Miller rätselt man und wartet gespannt darauf, wie die Situation sich durch das nächste Verhör ändern wird. Zu diesen klassischen Detektivmotiven mischt man ein paar nette kleine Action-Einlagen, wie man es schon in Folge 6 getan hat. Natürlich erwarten einen keine aufwändig inszenierten Autoverfolgungsjagden, aber was hier die Ohren des Hörers erreicht passt gut als Auflockerung in eine sonst sehr dialoglastige Folge. Für meinen Geschmack hat man sich hier in genau die richtige Richtung entwickelt. Nicht zu offensichtliche Fälle, ein paar Verdächtige und als Auflockerung einige kleine Actioneinlagen … da kommt trotz 60 Minuten Spielzeit keine Langeweile auf. Aus meiner Sicht liegt hier die bis dato beste Geschichte von „Lady Bedfort“ vor und ich habe mich wirklich sehr gut unterhalten gefühlt.

Sprecher:
Die Hauptrollen in jeder Rezension explizit zu loben hieße wohl Eulen nach Athen zu tragen … oder Hörspiele zu mir ;). Interessant wird es also, wenn es um die Nebenrollen geht und da war die Devise wohl abermals Klotzen statt Kleckern. Sehr beeindruckend wirkte „Bedfort-Neuling“ Jürgen Thormann auf mich, der die Rolle des Zirkusdirektors Turner übernimmt. Zu Beginn redet er noch in bester „Hereinspaziert!“-Manier um gegen Ende zu beweisen, dass er auch unsicher und leicht verzweifelt klingen kann. Hut ab dafür. Ebenfalls erwähnenswert ist die Beteiligung von Dietmar Wunder. Zwar ist seine Rolle nur klein, aber durch seine markante Stimme drückt er auch der kleinsten Rolle einen ganz individuellen Stempel auf. Der langen Rede kurzer Sinn: Der Höplanet kann auch bei der 7. Bedfort-Folge sprechertechnisch wieder einmal auf ganzer Linie überzeugen.

Musik und Effekte:
Die neu arrangierte Version des Bedfort-Titelthemas gefällt mir einfach sehr gut und selbiges gilt eigentlich auch für alle sonstige Musik, die hier die Ohren des Hörers erreicht. Was mich bei dieser Folge aber viel mehr begeistert hat, war die Untermalung mit Geräuschen. Es ist ja bekannt, dass das Hörplanet-Team den Großteil der verwendeten Sounds selbst aufnimmt und grade hier macht sich dies bezahlt. Die Hintergrundsounds auf dem Zirkusgelände klingen so realistisch, dass ich stellenweise wirklich dachte, neben mir würden sich mehrere Leute unterhalten und dass obwohl ich zu früher Morgenstunde quasi völlig allein auf der Straße mit meinem MP3-Player unterwegs war. In diesem Bereich schafft es das Team Rohling/Eickhorst sowieso immer wieder mich in Erstaunen zu versetzen. Hatte ich bei der vorangegangenen Folge einige Probleme mit ein paar zu leise erscheinenden Schritten, so kann ich hier nur von durchweg sehr guter Arbeit in beiden Punkten sprechen. Kompliment dafür.

Fazit:
Es ist und bleibt erstaunlich: Noch nicht einmal ein Jahr ist seit der Veröffentlichung der ersten Bedfort-Folge vergangen und man könnte fast schon soweit gehen und diese Serie als Klassiker in spe zu bezeichnen. Bisher gab es keine nennenswerten Fehltritte in dieser Serie und auch die siebte Episode stellt da keine Ausnahme dar, im Gegenteil: Für mich persönlich ist „Lady Bedfort und der Mord in der Manege“ die bis dato beste Folge der Serie. Die Geschichte ist nicht so vorhersehbar wie es zu Beginn der Serie war und die gut dosiert eingestreuten Actioneinlagen lockern das Geschehen schön auf. Nun mischt man noch wirklich gelungene Sprechereinlagen dazu und präsentiert eine technische Seite, die sich absolut hören lassen kann und fertig ist eine weitere Folge der Kategorie „TOP!“. Also .. entweder jetzt schon downloaden oder schnell die CD-Version vorbestellen. Wer die bisherigen Folge mochte, der wird sich auch bei dieser ohne Frage sehr gut unterhalten fühlen!



lord gösel