Lady Bedfort (3)
und der Tod auf der Weide




Inhalt:
Der Tod geht um auf den Weiden Broughtons. Immer häufiger verschwinden nachts Schafe. Schnell haben die Hirten einen Schuldigen gefunden - den alten Mr. Radok und seine Hunde. Inspektor Miller bittet Lady Bedfort und ihren Butler Max um Hilfe. Und schon bald erkennen die drei, dass mehr hinter dem Verschwinden der Schafe steckt.

Story:
Ein neuer Fall rund um die rüstige Lady und ihren Butler erfreut die Ohren der Hörspiel-Fans. Erfreulich ist die Tatsache, dass man nicht sich selbst kopiert, sondern stets wieder neue Wege geht und somit ist rein von der Handlung her „und der Tod auf der Weide“ weder mit dem Debüt noch mit der genialen zweiten Folge zu vergleichen. Abwechslung wird also groß geschrieben bei Autor John Beckmann. Diesmal geht es stellenweise sogar etwas unheimlich zu, wenn die Lady, ihr Butler und Inspektor Miller in dunkeler Nacht auf der Weide warten. Was mir diesmal allerdings nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Auflösung des Falles, da die Idee mir doch etwas weit hergeholt erschien. Schade eigentlich, denn ansonsten ist hier alles drin, was man aus den ersten Folgen kennt: Urige und überaus sympathische Charaktere, Ermittlungen der klassischen Art und eine ganz eigene Atmosphäre. Insgesamt nicht ganz so stark wie die beiden Vorgänger, aber dennoch spannende Unterhaltung für Krimi-Fans.

Sprecher:
Bei der dritten Folge handelt es sich um Aufnahmen aus der Produktionsstaffel eins, und dementsprechend trifft man hier auf die Stimmen, die man auch schon aus „und das Grab im Moor“ kennt. Die Entscheidung die verschiedenen Produktionsstaffeln zu stückeln macht sich bezahlt, denn somit hat man hier zumindest keine hörbaren Überschneidungen mit der 2. Folge der Serie. Zu hören sind in dieser Produktion insgesamt sechs Sprecher und das sind neben den Hauptsprechern Barbara Ratthey, Santiago Ziesmer und Hörplanet-Chef Dennis Rohling noch Helmut Krauss, Olaf Weißenberg und Hendrik Riehemann. Bei einem so kleinen Cast, kann sich keiner hinter einem anderen verstecken und das hat hier auch niemand nötig. Alle geben hörbar ihr bestes und die Dialoge zwischen Lady Bedfort und ihren Butler sind immer wieder für einen kleinen Scherz gut. Kurz gesagt: Sehr gute Sprecherleistungen an denen die Regie sicherlich nicht ganz „unbeteiligt“ ist, denn namenhafte Sprecher allein sind bekanntlich noch keine Garantie für gute Leistungen.

Musik und Effekte:
Das Prinzip aus den vorherigen Folgen wird beibehalten: Eigens angefertigte Effekte werden in das Geschehen eingemischt und passen ganz ausgezeichnet, da sie niemals zu laut oder gar deplaziert wirken. Die Musik ist natürlich wieder ein ganz besonderer Ohrenschmaus und passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Nicht selten weckt die Musik bei mir Erinnerungen die die alten schwarz-weiß „Miss Marple“-Filme, was aber vermutlich auch gewollt ist. Bei allem Lob muss diesmal aber auch ein klein wenig Kritik drin sein, denn an einigen Stellen wirkten die Musikeinspielungen etwas zu lang auf mich und ich konnte mich des Eindruckes nicht erwehren, dass man hier die Spielzeit ein wenig strecken wollte. Trotz allem bleibt eine technische Seite bei der man merkt, dass hier mit viel Liebe zum Detail zu Werke gegangen wurde und so was macht beim Hören einfach Spaß.

Fazit:
„Aller guten Dinge sind drei“ sagt man und ich hoffe sehr stark, dass es im Bezug auf Lady Bedfort noch wesentlich mehr als drei werden. Zwar empfand ich das dritte Abenteuer der rüstigen Lady als nicht ganz so stark wie die beiden Vorgänger, aber dennoch habe ich mich wieder wirklich gut unterhalten gefühlt. Was mich diesmal etwas störte war der Umstand, dass mir die Lösung des Falles doch etwas weit hergeholt erschien. Dafür wird man aber durch einen starken Sprechercast und eine stellenweise unglaublich dichte Atmosphäre entschädigt. Also, wer bisher seinen Gefallen an der Serie hatte, dem rate ich auch diesmal wieder zuzuschlagen und generell kann ich diese Serie allen Fans von gediegener Krimi-Unterhaltung ans Herz legen. Eine weitere wirklich GUTE Produktion des Hörplaneten.



lord gösel